Sonntag, 20. Oktober 2013

Herbstliche Eindrücke und Erkentnisse in 35 Bildern

Ändern können wir es nicht und wenn wir ehrlich sind gefällt uns die Abwechslung ja ganz gut. Natürlich macht das Laufen bei strömenden Regen und kräftigen Winden nicht immer Spaß, aber dafür wissen wir die schönen Momente des Herbstes um so mehr zu schätzen. Sei es nun ein herrlicher Tag in der Sonne, oder auch der der Blick in den brennenden Kamin am Abend. Es wird Herbst. Am ehesten merkt man es am Abend. Startet man im Sommer in brütender Hitze um 17:15 mit dem Laufteam, muss man sich nun beeilen um nicht in der Dunkelheit anzukommen. Bis auf einen Lauf letzte Woche waren/war wir/ich auch bei Tageslicht unterwegs gewesen und dieser eine Lauf in der Dunkelheit hat uns beiden gut gefallen. Wir laufen dann nicht unbedingt im Wald sondern abends durch die Straßen der Stadt, bevorzugt in den Randgebieten wo der Verkehr eher ruhig ist und das hat seinen eigenen Reiz.
Der lange Lauf am letzten Sonntag fand wider erwarten bei bestem Wetter statt. Stefan und ich starteten gemeinsam vom Sommerwald aus, durchliefen ihn in seiner Länge...


hält uns doch nicht ab :-)


durchquerten Münchweiler und folgten von dort dem Waschtal das zwischen Münchweiler und Hinterweidenthal liegt. Natürlich war ein Halt an "meinem" Bachlauf unvermeidlich, das geht gar nicht anders :-)

und Stefan versuchte sich als "Schluchtenüberquerer" :-)
In Hinterweidenthal angekommen kam nun Hans dazu und vervollständigte das Trio. Von nun an ging es stetig bergauf zur Burg/Schloss Merzalben. Es ist kein Trampelpfad, nein eigentlich ist er eher breit und asphaltiert, aber es macht Spaß auf ihm zu laufen. Die ersten 4.5km steigt der Weg nur sehr leicht an um dann auf den nächsten Kilometern an Schärfe zu zulegen. Ich liebe diesen Abschnitt! Er ist zwar steil, aber nicht so steil, dass man gehen muss und ich laufe dort ohne Probleme immer wieder gerne hoch.
 
Nach etwa 9km (vom Treffpunkt mit Hans) kamen wir am Parkplatz unterhalb der Burg an. Mein eher scherzhafter Vorschlag, dass es dort rechts auf den Winschertfelsen noch einmal 1,5 km hoch geht, wurde von beiden gleich angenommen.  Eigentlich wollte ich auf Rücksicht zu dem sehr harten Berglauf den Hans eine Woche zuvor getätigt hatte, heute darauf verzichten-aber so sind sie halt :-)
Leicht war der Aufstieg nicht, aber dafür war der Ausblick vom Winschertfelsen atemberaubend (siehe auch erstes Bild am Anfang des Eintrags)!
Die letzten Meter zum Felsen:
 
und dann  der Blick über den Pfälzer Wald:(ihr wisst ja-draufklicken um es zu vergrößern)

Ein wunderschöner Ort auf 535m Höhe. Doch irgendwann muss man auch wieder los-und es war doch recht zugig dort oben auf dem Felsen
Stefan postete noch schnell ein Bild auf FB
...spielt immer noch mit dem Handy :-)
während Hans schon am Abstieg war
Ein letzter Blick zurück...
und wir machten uns auf den Abstieg. Dieses Mal aber über einen schmalen Pfad der uns schnell ins Tal zurück führte.
Natürlich machte ich noch viel mehr Bilder, aber der Platz hier auf dem Blog ist begrenzt und ich neige sowieso dazu zu viele Bilder zu posten.
Nach 32.4 km war dieser lange Lauf dann beendet. Ich fühlte mich richtig gut, hatte keine Probleme außer etwas wundgescheuert und war nun einigermaßen sicher in Heidelberg doch ans Ziel zu kommen. Und da der Tag noch jung war folgte noch ein schöner Spaziergang mit meiner Frau

 
Profil der Strecke. Die Spitze rechts ist der Anstieg zur Burg bzw. weiter zum Felsen.
Weitere, kleinere Läufe  folgten in der Woche und gestern war dann der letzte längere Vorbereitungslauf an der Reihe.
Immer wieder sprechen mich Freunde an, warum ich denn bei solch einem schönen Laufrevier um mich herum auch ab und zu auf der Straße laufe. So ganz genau kann ich das auch nicht erklären, welchen Reiz sie auf mich verübt. Ist es die Weite, das Wissen das ich unendlich weiter laufen könnte (dieser Gedanke kommt mir jedes Mal in den Sinn, wenn ich die endlosen Straßen in den USA sehe) ? Oder einfach-und so beschrieb ich es ja auch in FB, die Möglichkeit meinem Kopf die Freiheit zu geben die Gedanken schweifen zu lassen. Ich muss nicht auf jeden Tritt achten, es ist eher wie Autofahren. Du sitzt innerlich in dir selbst, deine Beine führen dich durch die Gegend und du lässt deinen Gedanken ihren Lauf-herrlich!
Dazu immer wieder Blicke über die Landschaft-ich würde gerne einfach mal quer drüber rennen!
Vor dem Lauf schaute ich seit langer Zeit mal wieder in mein Steffny Buch um zu sehen was er denn so vorschlug. 25km mit Steigerungen sagte er-doch wie sollte ich den steigern? Ich war auch ehrlich gesagt zu faul um es nachzuschlagen. Dazu hatte ich den ganzen Tag schon zusammen mit Pia im Garten gearbeitet und war eh schon müde-also einfach los und am Schluss vielleicht ein bisschen schneller. So ganz genau hatte ich noch keinen Plan als ich loslief, aber es ergab sich einfach. Zuerst wie erwähnt auf der Straße entlang, bog ich nach etwa 10 km auf den Radweg ab der Richtung Contwig/Zweibrücken führt. Tolle Farben säumten den Weg
und kurze Zeit später-ich lief nun wieder im Tal entlang während ich vorher auf der Höhe war- war alles wieder grün:

Gelegentlich schaute ich auf die Uhr und war überrascht, dass ich doch recht flott unterwegs war, aber es lief einfach richtig gut und das Tempo machte Spaß und nur kleine Erhebungen waren unterwegs zu bewältigen
Nachdem ich 13,5km hinter mir und diese Brücke erreicht hatte, machte ich mich auf den Rückweg
Die ersten Kilometer waren ja gleich, aber anstatt dann auf die Straße zu wechseln lief ich lieber auf dem Radweg Richtung Heimat. Ich wusste am Ende wartete ein echt schwerer Anstieg auf mich, wollte ich bis nach Hause laufen, aber den ersparte ich mir gestern. Muss nicht jedes mal sein :-)
So nach 15km begann ich bewusst etwas schneller zu laufen. Nicht viel, aber so dass ich "daran denken musste" um nicht in den Gewohnheitsschlappschritt zu fallen der bei mir gestern so um die 5:30/km war.
Unterwegs traf ich auch andere Esel, wie die drei hier. Ich schreibe bewusst drei, denn einer steht hinter den beiden im hohen Gestrüpp und verbirgt sich auf dem Photo.
weiter führte mich der Weg und meien Stimmung war ausgelassen. 20km waren hinter mir und noch ca. 6 km vor mir.
Immer wieder kam ich am Rand kleinerer Ortschaften vorbei und als die letzte Brücke überquerte die den Bach überspannte, rief ich Pia an mit der Bitte mich in 20 Minuten in Thaleischweiler abzuholen. Die restlcihen 4km wollte ich nämlich unter 5 Minuten/km laufen. Es reichte nicht ganz, denn einmal musste ich mir noch die Schuhe binden und habe vergessen abzudrücken-böser Fehler :-)
Aber auch so war ich mit den 26,3km in 2:17:55 sehr zufrieden. Pace insgesamt um die 5:17/km glaube ich.
Zuerst von rechts unten nach links und dann nach rechts oben :-)
Sicher wäre ein Lauf über ähnliches Gelände wie in Heidelberg wie es Hans gestern tat (33km!) besser gwesen, abe- und hier bin ich mit Hans einer Meinung- ich laufe wann und wo ich will und nicht wie es irgendein Plan vorschreibt. Mag sein, dass ich dadurch nicht immer (eigentlich nie :-) ) gut vorbereitet bin für meine Wettkämpfe, aber ich bin auch nicht gefrustet  Strecken zu laufen die ich nicht mag.
Nun wird also getapert, wie es so schön neudeutsch heißt. Nur noch kurze Läufchen, ein paar kleinere Tempospitzen und das war es dann. Was jetzt nicht "drin" ist kommt auch nicht mehr. Hochmutig wollte ich ich in Heidelberg mit 4:15 Stunden ins Ziel kommen, realistisch wird es eher eine Zeit zwischen 4:30 und 4:45 sein. Ich weiß, dass ich an steilen Passagen gehen muss und da werde ich sicher viel Zeit liegen lassen-gerade die von km 29-36. Aber dafür geht es danach fast stetig bergab-und darauf freue ich mich schon :-)

6 Kommentare:

Blumenmond hat gesagt…

Es wäre ja auch wirklich verschwendet, wenn Du für eine bestimmte Zielzeit die Schönheit der Läufe in der Vorbereitung nicht wahrnehmen könntest - finde ich so. Ich werde Sonntag an Dich denken auch wenn dieser Lauf schuld ist, dass wir uns nicht in FFM treffen.

Claudi hat gesagt…

Das sind mal wieder super Bilder und die allerbeste Einstellung, die man überhaupt haben kann. Soviel ist mal sicher! :-)
Viele Grüße & viel Spaß beim tapern,
Claudi

Unknown hat gesagt…

Ich bin sprachlos - die Bilder sind einfach nur wunderschön und zeigen, wie toll der Herbst sein kann. Besonders die hohen Bäume finde ich immer wieder beeindruckend. Hast Du keine Angst ohne Gehsteig auf der Strasse zu laufen? Ich hatte im Urlaub nur solche Strassen zum Laufen zur Verfügung und die ganze Zeit einen unnatürlich hohen Puls - sehen mich die Autofahrer von hinten? Muss ich schneller wieder aus der Kurve laufen? Kann ich notfalls ausweichen? ;-)
Liebe Grüsse
Ariana

Martin hat gesagt…

Anja:
Glaube mir, es tut auch mir richtig leid :-( Aber als ich diesen Lauf wählte, wusste ich ja noch nichts von eurem Treffen.
@Claudi:
Tapern ist manchmal auch doof-draußen scheint wieder die Sonne
@Ariane:
Also auf dieser Straße (B10) ist dies kein problem. Keine enge Kurven und dort laufe ich ja auch nur bei Tageslicht. Auf anderen (Hans ist ein Extrem-Straßenläufer der die wildesten, engsten Straßen läuft) ist es schon manchmal ratsam, etwas schneller um die Kurven zu laufen-und natürlich laufe ich meistens auf der Gegenfahrbahn damit ich sehen kann was auf mich zukommt.

Anonym hat gesagt…

Die Esel #hach...

Aber, was ich eigentlich sagen wollte: wunderbare Eindrücke! Tolle Beschreibung, schöne Impressionen. Ich kann fast den ganzen Tag dieses Herbstduft schnuppern. Sobald ich morgens egal ob mit Laufschuhen oder Rennrad das Haus verlasse genieße ich dieses Laubgeruch, die Frische des letztes Grüns. Vergesse ich den Tag über niemals. Schön, dass du es auch so genießen kannst.

Anonym hat gesagt…

Herbst im Pfälzerwald - unübertroffen schön! :-)

Viel Spaß und Erfolg in HD, lieber Martin! Hauptsache genießen, auf eine Viertelstunde mehr oder weniger kommt es nun wirklich nicht an!

Liebe Grüße,
Anne