Sonntag, 18. November 2012

Gefährliche Zeit und lange Wege im Herbst


Verflixt ! Ja so was von verdammt noch mal! Es ist soweit, nach dem Sommer beginnt nun die schwierige Zeit, die Zeit die ich am meisten fürchte. Verletzungsgefahr überall! Dehungsgefahr lauert! Häh? Dehnungsgefahr? Klar!
Geht doch im Moment mal...in die Supermärkte! Überall lauern die Fallen, ruft es uns zu, versucht unsere Aufmerksamkeit zu erhaschen, fiese Tricks sind an der Tagesordnung, Fallstricke die schlimmer als jede verdeckte Wurzel auf schmalem Pfad sind. Weihnachten steht scheinbar schon seit Wochen unmittelbar bevor, denn überall lauern nun die Süßigkeiten, die Kalorienbomben die zu zum übermäßigen Dehnen von Bäuchen führen kann! Jedes Einkaufen ein Kampf, jeder Meter will gemeistert werden-nur nicht nach links und rechts schauen. Am besten immer an Mehl, Waschmittel etc. denken, ja nicht die Verlockungen beachten. Doch nicht jeder Kampf kann gewonnen werden und so muss ich gestehen, dass ich am Freitag eine bittere Niederlage einstecken musste, sozusagen knock out in der 8. Runde. Ein Stollen hat mich besiegt, einer mit Butter und Mandeln, mit 750 Gramm viel zu schwer für mich als Gegner-dachte ich, denn heute Mittag hat er seinen letzten Krümel verloren-Rache ist süß. Und mein schlechtes Gewissen reibst sich die Hände. Wie kann man einen ganzen Stollen innerhalb von 36 Stunden futtern? Ganz einfach, ich kann das locker und ich habe mich noch beherrscht, ansonsten wäre schon gestern sein Leben zu Ende gewesen. Aber Niederlagen gegen Schweinhunde gehören eben zu meinem Leben, dafür gab es diese Woche oft einen auf die Schnauze für den Fiesling.
Montag zusammen mit dem Laufteam Pirmasens unterwegs, an Donnerstag zusammen mit Stefan im Ausland..äh..Saarland unterwegs und heute zusammen mit Sandra, Michael, Hans und Pia im Pfälzer Wald.
Am Montag waren es 11km die wir durch die abendliche Stadt streiften und am Donnerstag ging es über sehr schöne schmale Pfade durch den Saarländischen Dschungel. Von den ca. 18 km waren wir auf den letzten 9km im Dunkeln unterwegs, was auf schmalen Pfaden die man nicht kennt sehr interessant ist-vor allem wenn man eine Handyleuchte dabei hat, nur ein paar Schritte  vorraus was erkennt, ist es eine tolle Erfahrung und macht richtig viel Spaß. Man ist hoch konzentriert und die Kilometer spürt man gar nicht. Allerdings haben die Saarländer eine etwas eigentümliche Markierung der Wege.
Während bei uns die Wege mit Kreuzen, Strichen oder Kreisen markiert sind...
 sieht das im Saarland so aus:

Es wir immer der Weg angezeigt wo es was zu futtern gibt-hier scheint es geradeaus Steinböcke in der Küche zu geben. Ich sags ja ein seltsames Völkchen!
Heute gab es dann eine Premiere. Zum ersten Mal lief Michael, der Mann von Sandra mit uns. Während Hans, Michael und ich in Hinterweidenthal starteten, warteten unser Frauen oben bei der Burg Gräfenstein auf uns. Hieß also-zuerst einmal 9km warmlaufen mit einer schönen Steigung am Schluss um mit den beiden dann ein Stück weiter zu laufen
Meine beiden Mitstreiter
Diese ersten Kilometer verliefen auf breiten Wegen, größtenteils asphaltiert und doch Richtung Kerngebiet des Pfälzer Waldes. Andere Läufer, Spaziergänger etc, waren um diese Uhrzeit noch nicht unterwegs- ach ich vergaß-wir starteten um 8:45 also fast noch in der Nacht!
Ruck-Zuck waren die 9km um und ich schön warm gelaufen. Meine beiden Mitläufer waren froh gelaunt und die beiden "Mädels" warteten schon auf uns auf dem Parkplatz unterhalb der Burg. Nun hieß es "auf zur zweiten Runde" wobei dies nur für uns harte Männer galt - die Frauen waren ja noch ausgeruht und gingen frisch ans Werk. Gleich zu Beginn führte uns ein schmaler Weg bergauf. Diesen Pfad kannte ich-genau wie den gesamten Rest der Strecke noch überhaupt nicht, obwohl wir dort in der Nähe schon oft unterwegs waren  siehe diesen Beitrag von mir   : Aufwärts!
Wieder wurde mir bewusst, dass ich wohl noch viele Jahre unterwegs sein werde um auch nur einen Bruchteil der Wege und Pfade in diesem Wald erlaufen zu haben.
Grob gesagt ging es eigentlich für uns die ersten 15km nur bergauf und für die Frauen die ersten 6km. Für sie war es deswegen beschwerlich weil sie eben noch "kalt" waren und dann gleich bergauf zu laufen ist nicht leicht.
Von links : Sandra,Hans, Michael und eben ich. Pia macht das Photo :-)
Die Pfade waren dick mit Blättern verziert, doch waren auch darunter die ganzen Wurzeln, Äste und Steine verborgen. Aufmerksamkeit war absolut gefordert.



 Etwa 13 km "preschten" wir durch die Blätter, wobei es natürlich auch breitere Weg gab, die nicht so "belaubt" waren

Eine tolle Strecke die wir unbedingt wieder laufen sollten. Abwechslungsreich und voller toller Eindrücke. Wieder am Parkplatz angekommen fuhren die beiden Damen wieder zurück und nahmen dabei Hans mit. Nach 23km machte sein Knie wieder Probleme und der weitere Weg wäre, jetzt auch im Rückblick gesehen, nicht mehr drin gewesen. Es machte ihm auch nicht so viel aus mit den beiden zurück zu fahren ;-)
Für Michael und ich war der Lauf noch nicht zu Ende. An dem Merzalber Schloss vorbei ging es weiter auf für mich neuen Pfaden Richtung  "Rotenstein", einen Aussichtspunkt den ich ebenfalls noch nie besucht hatte. Ein ständiges bergauf-bergab über fast noch schönere Pfade führte uns zu ihm. Hier "starb" leider mein Handy den Accu-Tod. Nach 2,5 Stunden mit "runtastic" und Liveverfolgung im Internet war der Accu restlos leer. Für mich bedeutet das, dass ich mir einen Ersatzaccu besorgen werde, denn ausgerechnet von diesem Punkt und der anschließenden wirklich traumhaften Strecke konnte ich keine Bilder mehr machen. Das war für mich mehr als ärgerlich, konnte es aber auch nicht mehr ändern. Zum Glück trug ich aber auch noch die Garmin, so dass wenigstens noch der Weg aufgezeichnet wurde. Aber hier ist ein Link an dem ihr den Rotenstein sehen könnt : Klick und hier ein weitere Beschreibung auch über den Weg den wir heute teilweise nahmen Klick
Jetzt hieß e aber -nur noch bergab- oder fast. Denn nach 28km (unten in der Karte der zweite rechte "Hubbel" war der Rotenstein) war es Zeit langsam ans Heim zu denken. Die restlichen 3 km waren also wirklich leicht und wir genossen einfach die Natur.
 Hier ein Wort zu Michael. Dieser Lauf war sein bisher längster Lauf überhaupt. Nicht ansatzweise war er je soweit gelaufen, dieses Jahr so gut wie überhaupt noch nicht und da läuft er einfach so mal 31 km mit 650 Höhenmetern durch den Pfälzer Wald. Natürlich ist er ein sehr guter Mountainbiker und auch sonst Leichtathlet, aber das ist wirklich bemerkenswert und habe ich so noch nicht erlebt. Respekt!  Aber wenigstens hatte er anschließend Probleme beim Ein und Aussteigen aus meinem Auto und morgen hoffentlich ordentlich Muskelkater;-)

Start und Ziel waren links, die Runde mit Pia und Sandra seht ihr rechts.
Natürlich waren wir heute gemütlich unterwegs, aber erstens war es zu schön heute, zweitens wollten wir genießen und drittens muss man nicht immer hetzen!
Mit 61 km und 1100 Höhenmetern war das wieder mal eine ordentliche Woche. Wobei ich mich hier wirklich nicht mehr unter Druck setzen will. Wenn ich will-laufe ich, wenn nicht, dann eben nicht. So einfach ist das :-) Was nächste Woche bringt-ich bin gespannt!

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Moin,
vielleicht kannst Du ja mal so ´ne schöne Tour als GPS-Track hochladen!
Nur so als Idee!

Gruß Wolfgang

Martin hat gesagt…

Gute Idee ! Werde ich nachholen. Danke Wolfgang:-)

Anonym hat gesagt…

Tja in der Tat, es war eine prachtvolle Tour. Zwar als Biker etwas merkwuerdig, wenn man nicht so recht vom Fleck kommt, aber das Flair im Team zählt schliesslich.

Kann nur sagen heute geht es mir schon wieder viel besser. Die Muskelkater in Armen, Schulterblättern und dem Allerwertesten spüre ich so gut wie garnicht mehr.

Daher "jederzeit" gerne wieder, hängt aber eben von der Startkommission ab, ob es eine Freigabe gibt.
Nur eine Bedingung, lieber rundherum als hin und her. Obwohl die Fuesse tragen, die Seele baumelt und das Herz strahlt, der Kopf ist leider auch dabei. Und komischer Weise stört er sich, wenn es heißt: ... und nu das Ganze wieder zurück... ;-)

Gruß Michael

Martin hat gesagt…

@Michael!
Na dann hoffe ich dass du öfters eine Freigabe bekommst ;-) Und wegen der Wege mache ich mir keine Sorgen-es gibt da bestimmt noch ein paar die man läufen kann :-)