Dienstag, 10. April 2012

Durch den Urwald zum Merzalber Schloss

Ostern ist Geschichte-und wenn man an das Wetter gestern denkt ist das wohl auch besser so. Aber dafür war es am Freitag bis Sonntag wirklich fast frühlingshaft-wenn man von den Temperaturen absieht. Und natürlich haben wir das genutzt wie schon teilweise beschrieben. Nach den 23km am Freitag war ich dann am Samstag faul-in läuferischer Hinsicht. Aber schon am Sonntag konnten die Füße nicht mehr stillhalten und so bin ich morgens bevor unser Besuch kam noch schnell eine Runde gelaufen. Bei 5° und Sonnenschein war dies ein richtiger Genuss!





Eine Stunde und 11,5 km später war ich gestärkt für den Sonntag! Dabei muss darf ich feststellen, haben wir selten so wenig gegessen über Ostern wie dieses Jahr. Nein wir haben nicht gehungert, aber dieses ganze Völlerei ging diese Jahr an uns vorbei, Wir hielten uns lieber an kleinere Mahlzeiten und gesünderes Essen. Bei Pia normal bei mir ein kleines Wunder :-)
Abends zeigte uns der Himmel noch mal was aus der Farbpallette und wir hofften, trotz der Vorhersage, auf einen schönen Montag.

Doch leider hatte der Wetterbericht recht. Schon in der Nacht ware das Plätschern und tropfen zu hören und am Morgen dann auch zu sehen. Grau war die Farbe der Stunde und getrübt die Stimmung. Wir warteten noch ab doch um 14.00 brach ich auf um den langen Kanten in Angriff zu nehmen. Kaum war ich in Freien, schon war ich in der Dusche . Zum Glück hatte ich mich für die 3/4 Tights entschieden, denn so waren wenigstens noch die Waden frei-ich kann einfach nicht mehr im Moment in langen Hosen laufen-es geht einfach nicht. Winter ist lang und jetzt verdammt noch mal ist Frühling befohlen!
Fluchen half nichts und schon nach einem Kilometer war es eh egal. Oben hatte ich zwei dünne Jacken an (hat sich in Vergangenheit bewährt) und die hielten dem regen auch größtenteils stand. Natürlich war kaum jemand im Wald unterwegs-eigentlich gar keiner. Und so hatte ich die Wege für mich alleine, jedenfalls anfangs.
Auf dem Weg zum "hohen Kopf" im Sommerwald
Ich startete in Pirmasens, lief durch den Sommerwald, durchquerte dann Münchweiler,
kleiner Wasserfall bei Münchweiler im Waschtal
folgte dem Waschtal und kam schließlich nach Hinterweidenthal wo Pia zu mir stieß. Und nun hörte es auch auf zu regnen-na wenigstens etwas. War der erste Teil einfach zu laufen, würde nun der nächste Streckenabschnitt eher Kräfte rauben. Er verlief, einfach gesagt, so : 4km leicht bergauf, dann steiler bergauf bis km9 und dann das gleiche wieder zurück. Oder eben  als Grafik so :
Die "Hubbel" bei km 5 und 18 sind definitiv nicht da ;-)

Und wieder mal hat mich meine Frau überrascht. Klaglos und ohne Pause, ohne zu gehen, lief sie den kompletten Anstieg bis hoch zum Merzalber Schloss (das war unser Ziel) !Klasse Leistung auf die nicht nur sie stolz war. Dabei folgten wir zwar größtenteils einem geteerten Weg, aber die Natur dort ist etwas besonderes. Besonders deswegen, weil hier keine Waldwirtschaft mehr betrieben wird, sondern der Wald größtenteils in Ruhe gelassen wird. Sicherlich wird er ein ein paar Jahren (oder auch vielen Jahren) ein richtiger Urwald sein wird-gerade im Quellgebiet der Wieslauter .
Unterwegs konnte ich ein paar Eindrücke sammeln, später dann am steileren Stück war ich zu sehr von Pia überrascht ;-)
Schutzhütte mit Inschrift :Zesrtör mich nicht, dann schütz ich dich!
Irgendwie ist noch alles eher braun statt grün,sieht eher nach Herbst aus

und sie läuft und läuft...
und läuft...

kurze Rast an der Infotafel zum Thema :"Urwald"


Zu übersehen waren wir jedenfalls nicht in unserem Outfit :-)
Hier werden keine Bäume mehr geräumt, sondern der Natur überlassen
kleiner Trampelpfad-oder neudeutsch :Trail
Nebelverhangen und doch hatten wir prima Laune!
Und weiter geht es bergauf!
Blick auf die Schlossruine

Nach ca. 9,5 km begaben wir uns auf den Rückweg und dieser verlief nun wirklich ohne einen einzigen Meter bergauf :-) Und wieder machte ich die Feststellung, dass ich, wenn ich längere Zeit bergab laufe und dann auf fast ebenes Gelände komme, sehr müde, schwere Beine bekomme. Gut ich hatte nun schon 28km hinter mir, aber daran lag es nicht. Es scheint bergauf liegt mir einfach mehr. Zum Glück befreiten sich die Muskeln wieder (ich kann es nicht anders beschreiben) und die restlichen Kilometer konnte ich wieder locker laufen. Auch Pia hatte ein kleines Tief, aber auch sie kam aus diesem wieder von alleine raus. 19,5 km mit etwa 350 Hm lief sie heute und der Schnitt von 5:52/km ist für sie wirklich Klasse, gerade wenn man sich das Profil ansieht.
Bei mir wurden es leider nur 32,4 km mit etwa 500Hm aber die Zeit reichte einfach nicht mehr dafür noch eine Runde dran zu hängen. Kraftmäßig wäre gestern jedenfalls noch einige Kilometer drin gewesen. Was mit auffällt: Ich werde schneller bei meinen Läufen. Bin ich alleine unterwegs pendelt sich der Schnitt im Gelände oft so um die 5:30/km ein. Ich mache dies nicht bewusst, denn ich schreibe mir keine Pace vor, nein es ergibt sich einfach-und das ist das schöne daran :-)
Seit Donnerstag nun war ich auf 76km unterwegs, habe etwa 1350 Hm erlaufen-so und nun muss ich das nur noch ein einem Stück laufen, dann habe ich den Rennsteig :-)
Schon ein bisschen beängstigend! Aber ich hatte meinen Spaß dabei, war unterwegs mit der die ich liebe, in der Natur die ich genieße-was will ich mehr?
so ein ganz kleines bisschen kommt auch noch andere Farbe ins Spiel
 

Auch die beiden fließen mal in den Rhein

7 Kommentare:

midLAUFcrisis hat gesagt…

Sehr beachtlich, Martin. Tolle Läufe, tolle Bilder, gut erzählt. Und dann auch noch eine tolle Frau, die eine solche Kante mitläuft. Der Rennsteig kann kommen!

Liebe Grüße aus Trier

Rainer

Volker hat gesagt…

Nun läuft mir auch noch Deine Frau davon ;-)

*Seufz*

Beeindruckende Leistung von Euch beiden.

Mein Lauf am Ostermontag fand auch im Regen statt, aber es war wenigstens warmer Regen. Das Tempo entspach dem Deiner Frau auf 17 km ohne Höhenmeter aber mit viel Gegenwind.

Gruß
Volker

Martin hat gesagt…

@Rainer:
Und wenn meine Frauen das nächste Mal in Trier shoppen gehen, komme ich mit..und dann laufen wir mal eien Runde durch eure Gegend!
@Volker:
Nee nee soweit ist es ja noch nicht, aber gestern war sie wirklich gut drauf und Gegenwind kann viel schlimmer sein als jeder Berg!

Blumenmond hat gesagt…

Boah Wahnsinn, was Ihr da abreißt an Kilometern und Steigungen. Grüße an Pia, die Zeit beeindruckt mich sehr.

steffen.kohler hat gesagt…

Lieber Martin,
wie immer ein sehr schöner Bericht in Wort UND Bild!
Und was unsere Frauen angeht, tja, woher kenne ich das nur mit dem "heute hat sie mich überrascht"? Mal kurz drüber nachdenken....;-)

Was den Rennsteig angeht so bist du jedenfalls bestens gerüstet, da mache ich mir keine Sorgen. Und du weißt ja, das schlimmste dort ist der Anstieg hoch zum Inselberg, also die ersten 21 Km, der Rest ist dan Pillepalle!

Weiterhin viel Spaß in der Vorbereitung,
Steffen

Gerd hat gesagt…

Ich wollte meine Form wäre für den Rennsteig auch schon so weit.
Ich befürchte dort eher eine ziemliche Quälerei,
Aber ich habe es ja so gewollt! ;-)

Martin hat gesagt…

@Anja:
Na ich weiß nicht ob das schon der beginnende Wahnisnn ist :-) Aber wie gesagt, der Rennsteig ist viel weiter und das macht mir Sorgen
@Steffen:
Ja unsere Frauen überraschen uns immer wieder! Ob ich jetzt schon gut gerüstet bin, bezweifle ich. Es fehlen noch immer die laaaangen Läufe, aber ich arbeite daran. Die ersten 25km vielen mir letztes Jahr schon leicht (relativ) für mich beginnt der Kampf erst danach so ab km 40-nix mit Pillepalle :-)
@Gerd:
Genau wir haben es so gewollt! Aber du hast wesentliche längere Läufe als ich dieses Jahr auf dem Konto und das zählt!