Samstag, 26. November 2011

Regentropfen wie Nadelstiche und Warten auf die Erleuchtung

Endlich war es mal herbstlich! Keine Sonne, dafür Nebel und Temperaturen so um die 0 Grad-das passt doch schon eher! Und wenn man dann noch abends läuft, in der Dunkelheit, dann ist das eben was ganz besonderes, dass Nichtläufer wohl nie verstehen werden. Diese von der Schönheit auch eines solchen Laufes zu überzeugen habe ich aufgegeben.
Die ersten 3,5 km bis zu Hans lief ich alleine. Tempo machen, darum ging es mir. Mal wieder etwas schneller zu laufen. Und es gelang mir. Ich merke deutlich, dass ich mich so langsam wieder an schnellere Tempi gewöhne. Es fällt leichter, der Atemrhythmus passt (habe gestern mal aufgepasst-alle drei Schritte ein Atemzug, ansonsten ist mir das wurscht-ich atme damit ich Luft bekomme-fertig) ) und es macht richtig Spaß so zu "flitzen" wobei dies natürlich relativ ist :-)
Jedenfalls waren es auf dem ersten Teilstück eine 4:45 Pace und das passte einfach.
Bei Hans erwartete mich schon Pia- und ich ! ? Nun ja fast, denn Hans hatte sich meine Laufjacke ausgeliehen die ich letzte Woche bei ihm habe liegen lassen und auf dieser steht eben auf dem Rücken : www.Pfaelzerwaldlaeufer.de :-)
Durch den dichten Nebel trabten wir zusammen los auf unsere-wie heißt es so schön neudeutsch- auf unsere erste Challenge, oder eben Herausforderung. Es war die Treppe, genau gesagt die Treppe. Keine in Pirmasens ist so lang (und es gibt viele davon bei uns) und hat so viele Stufen, genau 182 an der Zahl. In der ersten Hälfte sind sie in 10er Blöcke angeordnet, apäter werden die Blöcke kleiner, dazwischen immer ein oder zwei Schritte, aber leider zu wenig um sich zu erholen. Erschwerend kommt dazu, dass sie nach etwa 150 Stufen eine 90° Kehre nach links macht. So ist sie von unten nicht ganz einsehbar, was gerade denjenigen die diese Treppe zum ersten Mal hochlaufen gerne zum Verhängnis wird.
Wir kannten sie natürlich, aber das machte die Sache nicht leichter.
Oben angekommen erwartet einem dies imposante Fassade einer ehemaligen Schuhfabrik.

Heute sind darin viele Unternehmen angesiedelt, so riesig ist seine Fläche.
Anschließend kurz gerade aus, einen steilen Berg hinunter und auf der anderen Seite über die Zwingerstraße wieder hoch Richtung Sommerwald. Dies Straße ist richtig schön steil, aber man kann sich gut an sie gewöhnen und es wird leichter mit der Zeit. Wir hofften, dass die wirklich auffallenden (um es mal vorsichtig zu formulieren) Weihnachtsdeko schon voll beleuchtet auf der Runde um den Sommerwald (kein Wald sondern ein Wohngebiet die eine 4km lange Runde erlaubt) wartet, aber wir wurden enttäuscht. Sie stand zwar schon da, war aber größtenteils noch nicht beleuchtet. ;-( Ich denke aber spätestens morgen wird sich das ändern und dann werde ich ein paar mehr Bilder machen.
Das Wetter verschlechterte sich zunehmend. Zum Nebel und Kälte kam nun Regen dazu, was bei 0° schöne Nadelstiche auf der Haut verursacht. Nun, manche bezahlen Geld für ihr Gesichtspeeling- wir bekommen es umsonst :-) Wir nahmen es einfach hin und freuten uns trotzdem zu laufen. Wie gesagt,viele werden das eben nicht verstehen.
Wasserturm auf dem Sommerwald
Nachdem wir etwa 8km zusammen hinter uns gebracht hatten und wir fast wieder am Ausgangspunkt waren, sagte ich so spaßeshalber: "Wollen wir noch einmal die Treppe laufen? "
Ich rechnete damit, dass Hans zusagen würde aber das Pia ebenfalls gleich dabei war, wunderte mich schon ein bisschen.
Gerne würde ich nun schreiben, dass die zweite "Besteigung" um so viel schöner und leichter gewesen wäre-aber erstens glaubt uns das kein Mensch und zweitens stimmt es auch nicht- es war genau so schwer. Nach einem kurzen ebenen Stück waren wir nun wieder da wo alles begann-vor dem Geschäft von Hans. Die beiden hatten etwa 9km auf dem Rücken und ich somit etwa 12,5. Nicht viel, aber schön.
Heute Abend werden wir mit ein paar ehemaligen und noch aktiven Läufern unserer Gruppe der letzten Jahre treffen. Wir tun dies eigentlich regelmäßig und wie jedes Mal wird es bestimmt sehr lustig werden. Anekdoten gibt es schließlich bei uns genug. Sei es nun brüllende Rehe, stürzende Läufer oder heißersehnte Männer im Wald.
Morgen dann wird es den letzten wirklich langen Lauf diesen Jahres geben . Größtenteils alleine werde ich etwa 30-35km auf schmalen Wegen in Angriff nehmen um nächste Woche in Hagen beim Hagen-Hills TrailRun nicht ganz so unvorbereitet zu sein. Es wird dort zwar nicht um Zeit und Pace gehen sondern um das gemeinschaftliche Laufen durch die Natur, aber bei 50km Länge mit etwa 1500 Höhenmetern auf Naturwegen und schmalen Pfaden wird es bestimmt nicht leicht werden-jedenfalls nicht für mich :-)

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Zweimal solch eine Treppe hoch? Alle Achtung! Klingt nach einem Lauf der härteren Sorte ... und einem, der langfristig ordentlich Kraft in den Oberschenkeln gibt. Bin gespannt, wie du ihn vertragen hast und wie dein langer Kanten heute lief! 8-)

Martin hat gesagt…

Tja-die Kraft war da- die Lauflust eher nicht heute und dann eben der Knacks in der linken Wade. Mal abwarten wie es diese Woche noch wird ;-( Es wäre ja mal was normal gelaufen ;-)

Isolde Seibel hat gesagt…

wenn ich dass hier lese,werde ich ein bischen neidisch.
Könnte ich doch auch mal wieder mit machen.
Ich vermisse das Treppenlaufen, und Euch.