Montag, 17. Oktober 2011

Auf die harte Tour

Manches im Läuferleben ist nicht so einfach ein bisschen laufen gehen. Manches ist sogar ausgesprochen hart. Aber so ist es im Leben auch. Sich davor drücken gilt nicht.
Schon zu Beginn hätte mir klar sein müssen, dass das heute nicht so leicht laufen würde wie der Marathon in Köln. 10 Tage Laufpause und der noch immer latent vorhandene Virus (oder Bakterus :-) ) hatten Tribut gefordert. Als dann noch nach einem Kilometer ein toter Bussard neben dem Weg lag, war das bestimmt ein schlechtes Omen. Zuerst wollte ich mir noch ein Feder aus seinem Federkleid ziehen, unterlies es aber dann doch, kam mir irgendwie so würdelos vor.
Steffny sah schon letzte Woche ein 32km Lauf vor mit 10km Endbeschleunigung vor, den ich aber dieses WE nachholen wollte. Samstag Abend verbrachten wir bei Hans und Gabi (Ersterer hatte Geburtstag ! ) und die Kalorienaufnahme war gesichert. Selbst an Sonntag war ich noch leicht gesättigt und so richtig Lust hatte ich auch nicht zu laufen. Zu bequem, zu müde, zu lasch und überhaupt.
Dazu sollte der Weg über eine einsame Landstraße führen und nicht durch abwechslungsreichen Wald. Extra ausgesucht um auch den Schädel an den Frankfurt Mratahon zu gewöhnen- dort gibt es auch eher wenige Bäume ;-)
Nach den ersten 3,5 km kam Pia dazu und blieb 5km bei mir, bis sich unsere Wege wieder trennten. Ich versuchte nicht zu schenll zu laufen, sondern wollte genau an der 5:45 Pace bleiben. Das gelang mir auch größtenteils. Leider hatte ich mich ein bisschen zu warm angezogen und selbst der Gegenwind brachte nur unzureichend Abkühlung. 20km geschafft, den HM in etwa 2 Stunden erreicht und die 23 schaffte ich auch noch.
Jetzt schon waren meine Beine alles andere als locker, aber was muss das muss. 10km waren noch zu bewältigen, egal wie. Der Beginn war schon ungewohnt, von 5:45 auf 5:15/km zu erhöhen (so die Vorgabe) fiel mir nicht leicht. Im Gegenteil, nach 3 km musste ich meine erste Trinkpause nehmen, nach 5km meine zweite, dazwischen immer schon Gas geben und nicht "schludern" hieß das Motto. Die Straße zog sich und jeder noch so kleine Anstieg schien ins Hochgebirge zu führen. Nur der Wille trieb mich vorwärts, der Rest wollte eigentlich viel langsamer laufen. Jedoch dachte ich an die letzten harten 10km bei einem Marathon und das ließ mich weiter machen. 5km waren geschafft Pace absolut in Ordnung, knapp unter 5:15/km. Wieder loslaufen, wieder eine laaaaange Gerade wieder kaum Wind. Km 7-ich musste wieder verschnaufen, war richtig ko. Noch 3km! das Anlaufen fiel so verdammt schwer, auch weil ich sofort schnell laufen musste um nicht unnötige Meter zu verlieren. 30km hatte ich schon in den Beinen und die fühlten sich wie nach 50km an. Wieder ein Kilometer-Pause-Puls runter kriegen, trinken-wieder loslaufen. 9km hinter mich gebracht, war alleine auf weiter Flur, kein Mensch zu sehen nur ich und die Straße. Einfach ein Fuß vor den anderen setzen und nicht nachlassen, nicht verlangsamen, nicht nachgeben der Müdigkeit, den schweren Beinen. Kurz vor dem Ende kam Pia mir entgegen gefahren, wollte mich die letzten 300m mitnehmen-ich dankte ab-und bereute es gleich darauf denn 300m können ganz schön lang werden. Irgendwie schaffte ich es aber doch noch.
Die ersten 23km in 5:43/km, die letzten 10 in 5:12/km, jedoch nicht am Stück wie geplant, das war einfach nicht drin heute. Den ganzen Tag fühlte ich mich danach wie nach einem harten Marathon, wollte nur noch ausruhen uns futtern(das geht immer) .
Mir hat dieser Lauf deutlich gezeigt, dass ich in Frankfurt langsamer angehen werde, nicht auf PB laufe. Das hätte keinen Sinn und ich wäre danach nur enttäuscht. Nein ich werde in etwa auf 3:40-3:45 loslaufen und versuchen-und das wäre das erste Mal, dass es mir gelingen würde-die zweite Hälfte ein bisschen schneller zu laufen. Ob es mir gelingt, bleibt abzuwarten, aber auf unter 3:30 zu laufen würde schief gehen, das hat mir dieser Lauf rechtzeitig gezeigt. Wie heißt es so schön :
Und war der Lauf nicht dein Freund so war er doch dein Lehrer!
Und ich habe zugehört.

Pferdekoppel, nahe bei uns
Es gibt noch abgelegenere Orte: Ein einsames Gehöft und drumherum nur Natur
Einfach abschalten und laufen- Training für Körper und Geist
Heile Welt fast ohne Menschen
Hier sieht man wieder, dass wir genau an der Grenze von Pfälzerwald zu offenem Weideland wohnen. Laufe ich nach Norden,Osten oder Süden-bin ich im Wald, im Westen gegen das Saarland kommen immer mehr Agrarflächen.

11 Kommentare:

Gerd hat gesagt…

Das wird schon. Im Notfall treibe ich Dich vor mir her! ;-)

Martin hat gesagt…

Das wäre nett :-)

ultraistgut hat gesagt…

Lieber Martin, nimm es leicht, wer weiß, wer weiß, vielleicht kommt doch alles anders, als man denkt - lass dich überraschen und uns !!

Ist doch egal, zum Bestzeiten laufen bleibt so viel Zeit, du machst alles richtig, nur wenn man dann am Start steht, dann juckt es vielleicht doch, und wer weiß, wer weiß, wer weiß.................. wir werden es erleben !!

Martin hat gesagt…

@Margitta:
Ich nehme es wirklich nicht so schwer, wie ich es letztes Jahr vielleicht genommen hätte. Ich lass es einfach auf mich zukommen und dann mal sehen. Ich freu mich mehr darauf euch zu sehen!

Unknown hat gesagt…

Ich hab mal eine Wette auf die 3:30abgeschlossen.

Martin hat gesagt…

Hast du nicht auch auf den Karlsruher FC gesetzt?

Anonym hat gesagt…

Hi,
weiß jetzt nicht, ob deine Mail nicht durchgekommen ist, oder du noch nicht geschrieben hast.
Deshalb melde ich mich hier nochmal kurz!

Du weißt schon Real PS ;-)
Gruß Wolfgang

PS. finde ich hier irgendwo deine email?

Martin hat gesagt…

Wolfgang,sorry habe ich noch nicht gemacht, werde es aber morgen nachholen. Ist sehr stressig im Moment.
Mail:Martink66954@aol.com,melde dich mal:-)

Jörg hat gesagt…

Wünsche dir alles Gute. Erhole dich einfach jetzt gut, das ist wichtiger als jeder weiter Kilometer. Ich würde dann einfach mal flott losrennen und schauen, was passiert. Ist doch dann auch egal.

Evchen hat gesagt…

Wäre ich ein Klugscheißer, könnte ich jetzt schon ansetzen, daß der erste Lauf nach einer fetten Darniederraffitis nicht unbedingt über 33km mit 10km "End"beschleunigung sein sollte, aber...das lasse ich mal lieber. ;-)
Ruh` Dich fein aus, damit Du fit für uns in FFM bist. Die sub 3:30 muß Dir auch was wert sein und dafür muß es auch Enttäuschungen geben. Aber sie wird fallen!

Martin hat gesagt…

@Jörg:
Wie heißt es so schön ? :Schau ma mal :-)
@Eva:
Na der stand halt auf dem Plan, das Wetter war ok und überhaupt, was soll man an so einem Tag sonst machen? ;-)
Am Donnerstag stehen noch mal 3 x 5000 m in 5:00/km auf dem Plan, dann werde ich sehen wo ich stehe.