Sonntag, 7. August 2011

Die Welt geht unter-oder auch nicht

Gerade ging sie mal wieder unter, die Welt. Sintflutartig prasselte der Regen auf das Dachfenster, auf die noch geschlossenen Rollladen-weiterschlafen nicht möglich. Doch sie hat sich wieder erholt, sogar die Sonne schien so 3-7 Minuten etwa bevor der Kreislauf wieder von vorne begann, naja "Herbst" eben. 12° zeigte das Thermometer heute morgen an und ich beschloss die Heizung anzuwerfen.
Die Börse meldet ständig neue Hiobsbotschaften, der Goldpreis steigt (wäre toll wenn ich so ein paar Unzen hätte) , in Afrika verhungern Zehntausende Kinder und verblendete "Gotteskrieger" verhindern eine Hilfe durch westliche Länder. In anderen Ländern richten "Präsidenten" Gemetzel und ihrer eigenen Bevölkerung an und die Welt sagt : Ne also das darfst du eigentlich nicht und sogar Westerwelle erhob den Zeigefinger- ein bisschen, ja wenn er dann nicht aufhört weiß ich auch nicht, der böse, böse Junge. Vielleicht muss er erst auf die stille Treppe.
Eigentlich eine normale Woche in der einige immer reicher wurden, während ihre Firmen bankrott gingen und andere neben dem Weg liegen blieben und verhungerten. Aber die Welt wird auch das überleben. Nur ob wir am Ende noch dastehen...daran habe ich so meine Zweifel
Von der großen weiten Welt da draußen in meine kleine Welt hier um mich herum .
Wir hatten wie bei unseren Läufen letzte Woche ja noch richtig Glück. So wie ich mich erinnere wurden wir kaum gewaschen, aber nass waren wir natürlich trotzdem, der Schweiß floss in Strömen. Es war teilweise doch richtig schwül und schon das Anziehen der Schuh brachte den ersten Schweißausbruch hervor. Nun hätte ich bei einem Wet-Shirt-Contest sowieso keine Chane und desshalb erspare ich euch die Bilder.
So richtig den Hintern hoch bekomme ich im Moment aber auch nicht. Gerade mal 57 km wurden es diese Woche, dazu noch ein Besuch im Studio. Ach ja Studio-es hat ein neues in PS aufgemacht, nennt sich smilefit und ist mit 24€ (inkl. aller Kurse) wirklich günstig. Auch die Ausstattung ist hochwertig und Platz ist reichlich vorhanden-im Gegensatz zu meiner Bauchmuskulatur-die ist nämlich weg. Hat sich wohl verzogen. So jedenfalls stellte es sich bei einem ersten Probetraining da. Also nix mit starken Bauchmuskeln, ist wohl eher Schokoladen Ballast.
Natürlich war ich auch gleich auf dem Laufband und das lief besser. Intervalle legte ich hin. Und während neben mir Walker die Bänder quälten (nennt man glaube ich Slow-motion Walking) gab ich richtig Gas. Einlaufen bei 10km/h, dann eine Minute Intervall-eine Minute 9km/h. Die Intervalle begann ich bei 13,5km/h und steigerte sie bis 17,5km/h im letzten Intervall. Und wenn dann meine 81kg Elfengleich auf den Gummibelag knallen ist Leben auf dem Band und meien "Mitläufer" schauten ein bisschen ängstlich ob ich denn nicht gleich grün würde (Klickt mal auf "grün") :-)
Aber schöner ist es im Wald und in Begleitung, genügend Höhenmeter inklusive.





Und endlich, endlich brachte ich es einmal fertig, gestern einen langen Lauf hin zu bekommen. Zur Strafe und zur mentalen Abhärtung auf der Landstraße.
Die ersten 12km lief ich alleine mit Musik-tat ich schon ewig nicht mehr. 12 km in genau einer Stunde stand am Ende auf der Haben-Seite. Danach begann der schönere, gemütlichere Lauf, denn wie verabredet kamen Hans und Pia nun dazu. Pünktlich trafen die beiden am vereinbarten Treffpunkt, der Kirschbacher Mühle in direkter Nähe zum Kirschbacher Hof ein.
Zusammen ging es nun nach Frankreich. Leider waren die schmalen Straßen doch relativ viel befahren, jedenfalls mehr als bei den vergangenen Touren dort. Doch das ist relativ :-)

Ein besonderes Ereignis ist immer das alte Zollhaus, das längst keines mehr ist und mittlerweile ein Wohnhaus wurde. In den letzten beiden Jahren war dies immer der Ort an dem Hans und ich um etwas Wasser baten-pro Jahr einmal, mehr waren wir auf diesem Gebiet nicht unterwegs. Und auch dieses mal kamen wir dort vorbei und nach einem kurzen Gespräch erinnerte sich auch die Bewohnerin wieder an uns-und versorgte uns mit Wasser. Und...sie haben einen wirklich tollen Hund, der uns wie auch im letzten Jahr, freudig begrüßte.
Direkt nach diesem Besuch waren wir nun in Frankreich und konnten die tollen Gärten dort bestaunen. Richtige tolle Bauerngärten konnten wir da sehen, bepflanzt mit allem was es so gibt- das sah sogar für mich als eher "Gemüsevereigerer" toll aus und Kerstin und Anja würden dort sich wohl im Paradies wähnen. Leider habe ich davon keine Bilder gemacht. Sorry!
Aber davon: Kaum macht man ein Photo, bleibt ein bisschen zurück- da gehen die beiden doch tatsächlich schon ...
...nutzen die Gunst der Stunde-aber ich habe es festgehalten! Auch wenn Hans es noch im letzten Moment gemerkt hat.
Ps.: Wieso hast du eigentlich, mein Freund, zwei Rucksäcke dabei-einer auf dem Rücken und einen auf dem Bauch???
Ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist es aber die Leute hinter der Grenze zu begrüßen. Wie fange ich es an ? Kann selbst nur 3 Worte und eines davon ist "Bonjour". Allerdings verstehen gerade die älteren Leute dort auch noch gut deutsch-so what? Ich versuchte es mit einem genuscheltem, kaum verständlichen "Bonjour" und sie antworteten-was genau weiß ich nicht, aber wohl meistens mit eben dem selben, allerdings besser ausgesprochen. Ein ältere Mann der neben der Straße saß und das Leben beobachtet (so wie man sich ein typisch französisches Dorf eben vorstellt, klein, voller Blumen und Gärten und alte Menschen sitzen an der Straße und lassen der Hektik ihre Ruhe) sagte noch " doucement" und lächelte nachsichtig mit den verrückten Läufern.
Auf dem Rückweg trennte ich mich wieder von den beiden und legte die letzten Kilometer noch einmal etwas zu, nachdem wir davor in einem 6:30iger Schnitt unterwegs waren, konnte ich die letzten 7km (ich lief noch etwas weiter als die beiden und lies mich abholen) zwar nicht mehr im 5er Schnitt aber mit 5:15-5:20 war ich auch zufrieden-und danach richtig K.O. Etwas über 28km wurden es und ich weiß nicht ob es die Schwüle, die Nachtschicht (die 5 Stunden später schon wieder begann), der ungewohnt flache Weg oder eben meine Form ist ,jedenfalls war ich froh wieder zu Hause zu sein. Ich muss definitiv die Umfänge erhöhen sonst wird das nicht mit dem Pfälzerwald Marathon in 31 Tagen.

11 Kommentare:

Blumenmond hat gesagt…

"Nur" 57 Kilometer, fauler Sack!! :-))) Also, wenn ich mal in die Pfalz komme, kannst Du dann die Berge plattbügeln UND mir die Gemüsegärten UND den Pfälzer Wald zeigen?

Martin hat gesagt…

@Anja: Habe wirklich sofort an dich gedacht ! Und klar, mache ich ! Noch ein Wunsch? Ich meine, wenn du schon sooo bescheiden bist ;-)

Blumenmond hat gesagt…

Nee, sogar Onkel Ferrero erfüllt nur 3 Wünsche auf einmal.

Martin hat gesagt…

@Anja: Onkel Ferrero? Kenne ich gar nicht. Ist das der Bruder von Tante Milka?

Jörg hat gesagt…

Also manche deiner Landschaften kenne ich schon fast - aber mal so kurz ein Stück Frankreich ist neu.

Martin hat gesagt…

@Jörg: ist ja wirklich nicht soo weit von mir-ca. 15km. Desshalb keien große Sache. Der Ort hieß übrigens Robbeviller oder so :-)

Pienznaeschen hat gesagt…

Oh ja, ich erinnere noch den letzten Frankreichlaufbesuch von Euch ...

(habe ich den Witz nicht verstanden oder geht der Link bei grün wirklich nicht?;))

Martin hat gesagt…

@Pinznäschen: Sorry das werde ich heute Mittag beheben, war ein Fehler von mir-aber jetzt geht´s erst mal in die Heia ;-)

Unknown hat gesagt…

@Martin, der Ort heißt nur schlicht und einfach Rolbing, hat 287 Einwohner und wurde 1303 erstmals namentlich erwähnt. Am höchsten Punkt des Ortes steht die Kirche Saint-Vincent-de-Paul die 1854 erbaut wurde. Diesen Hügel zu erglimmen, fordert jedoch harten sportlichen Einsatz. Schafft nicht jeder.
Übrigens, dieses Wissen habe ich am Sonntag im zweiten Rucksack, den Du so schön beschrieben hast, als Lexikon mitgeschleppt.

Martin hat gesagt…

@Hans: Musstest du aber unbedingt den gesamten Brockhaus mitnehmen? Ich meine ein kleines HAndlexikon hätte gereicht :-)

Heikewachstuch hat gesagt…

Den Titel zum Thread finde ich doch einmal genial und auch die Bilder sehen klasse aus.