Sonntag, 27. Dezember 2009

Pantha rhei -alles fließt

So möchte ich die heutige Überschrift nennen. Nichts hat Bestand. Kein Leben währt ewig und die Formel " Bis dass der Tod euch scheidet" ist eben oft nur ein Formel, die gerne bei der Heirat in der Kirche gesprochen wird. Das haben wir gerade in den letzten 3 Tagen lernen müssen, als wir in diesen paar Tagen erfahren haben, dass 3 (!) Schwiegermütter in unserem Freundeskreis (nicht alle persönlich bekannt) starben, bzw. im Sterben liegen. Ein bisschen heftig auf einmal. Dazu hat unsere beste Freundin, die wir schon über 25 Jahre kennen ihren absolut schlimmstes Weihnachten erleben müssen. Und das schlimmste für uns ist dabei nur zuhören zu kennen, Mut zusprechen, Kraft zu spenden, einen Anwalt zu suchen etc. -aber eben nicht wirklich Helfen zu können.Man steht nur daneben und kann doch nicht helfen. Furchtbar. So gesehen war unser Weihnachten dieses Jahr sehr nachdenklich. Zum Glück gab es auch heitere Stunden, hauptsächlich in unserer Familie in der es wirklich noch eine Art heile Welt gibt.
Natürlich gab es viel zu Essen, aber eben auch viel zu feiern. Die Festtage verliefen (für uns ) harmonisch und zum Laufen kam ich auch. Am 1. Feiertag allerdings nur magere 8,5 km. Hans und ich wollten lieber im Tal laufen, da in der Nacht ein heftiger Sturm über uns gezogen war, dessen Ausläufer aber noch am Morgen zu spüren waren. Wir bemerkten erst am Start, dass das Tal genau in der Windrichtung verlief und so hatten wir 4 km starken Gegenwind, der uns mehr forderte als mancher Anstieg. Die Felder neben dem Weg waren total überflutet. Sogar ein paar Enten schwammen dort wo normalerweiße das Getreide steht.
Aber eine Wohltat war es trotzdem die Beine wieder laufen zu lassen.
Am gestrigen 2. Weihnachtsfeiertag lief ich dagegen bei herrlichem Sonnenschein im Wald.
Zum ersten Mal hatte ich meinen Trinkrucksack dabei und kann nur sagen, dass ich ihn überhaupt nicht als störend empfinde. Lauwarmen Tee hatte ich eingefüllt, jedoch waren die ersten Schlucke immer kalt, da der Trinkschlauch nun eben im Freien verläuft. Aber ansonsten eine super Sache!
Nach einigen Kilometern wurde es allerdings beschwerlich, denn dicke Eisfelder machten sich auf dem ganzen Weg breit
Als nach 8,5 km Pia und Sabine zu mir stießen war das Laufen teilweise nur noch sehr schwer zu bewältigen. Öfters mussten wir eine Gehpause einlegen, da es einfach zu gefährlich war. So beendeten wir nach weiteren 6 km unseren Lauf. Aber wieder gab die Bewegung in frischer Luft einen richtigen Kick für den Tag!
Heute nun war nichts mit Laufen. Nicht weil ich nicht wollte- nein, ich durfte nicht! Töchterchen feierte heute ihren 19. Geburtstag und da hatte ich strengstes Laufverbot. War aber auch nicht schlimm, wir verbrachten einen tollen Tag zusammen- wohlwissend, dass es nicht in allen Familien so aussieht.
Morgen Nachmittag werde ich wohl wieder unterwegs sein. Pia muss arbeiten und so kann ich wenn ich mit lernen fertig bin ( morgen muss ich für Alishas Soz -LK herhalten ) kann ich in aller Ruhe die Gegend unter die Lupe nehmen, Vielleicht finde ich noch einen Weg, den ich noch nicht kenne?
Jedenfalls habe ich nun wieder Zeit eure Kommentare zu lesen und zu antworten, sowie eure neuesten Erlebnisse zu verfolgen. Ich freu mich drauf!

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das mit den schlimmen Nachrichten tut mir Leid für Euch.
Aber so ist das Leben halt.
Ich laufe seit knapp einen Jahr auch zu 95% mit Rucksack. Warmen Tee habe ich aber noch nicht drin gehabt. Ich scheue mich davor den Schlauch wieder zu reinigen nachdem was anderes als Wasser drin war.

LG
Marco

Gerald hat gesagt…

Hallo Martin,
Kleiner Tipp unter Winterläufern: Nach dem Trinken den Inhalt des Schlauches in den Camelback zurückpusten. Zwar gluckert es dann hinten stärker, aber das Getränk behält die Temperatur. Wenn's noch kälter wird kann dir sonst sogar der Strohhalm einfrieren, dann hast du geloost.
Gruß,Gerald

Martin hat gesagt…

@Soulrunner: Ja das mit dem reiniogen des Schlauches ist ein Problem, dachte den kann man abnehmen. mal sehen ob mir was einfällt.
@Gerald:
Guter Tipp, danke ! Werde ich morgen berücksichtigen!

Evchen hat gesagt…

So, ich kommentiere mich jetzt auch wieder durch die Blogosphäre. :-D

Ach, manchmal ist es für einen selbst gut noch einmal wachgerüttelt zu werden und sich bewußt zu machen, daß man es gut hat. Und ab und an...aber nein. Nicht jetzt. Ich wünsche eurer Freundin unbekannterweise alles Gute!
Und eurem Töchterlein natürlich auch alles Liebe nachträglich! :-)

Pienznaeschen hat gesagt…

Alles Liebe für Alisha nachträglich und Dir wünsche ich gleich einen kleinen Weg, den Du noch noch kennst ;)

(irgendwie gehört scheinbar auch Leid mit zu Weihnachten und die Dankbarkeit das es uns und unseren Lieben gut geht ...)

Anonym hat gesagt…

Puh, da haben sich die schlimmen Nachrichten wirklich gehäuft! Ich schicke ein paar gute Gedanken an die Menschen, die einen lieben Angehörigen verloren haben, und an eure Freundin!

Und dir wünsche ich heute und natürlich auch im kommenden Jahr immer wieder neue Lauffreude auf bekannten und gelegentlich auch unbekannten Pfaden!

LG,
Anne