Samstag, 14. November 2009

Potzberglauf- oder- 8,2 km können auch am Berg richtig geil sein!

Es regnet, es ist kalt und ich stehe hier in kurzen Hosen und T-shirt am Start im Nirgendwo. Dass Hans nicht mehr anhat, besänftigt mich nicht wirklich. Schon bei der Herfahrt hat es angefangen, wo doch zu Hause bei der Abfahrt 15° waren. Nützt alles nichts und weil es so schön war steigert sich der Regen in der letzten Minute noch vor dem Start. Galgenhumor ist gefragt.
Es wir runtergezählt und los geht´s. Wir standen relativ weit hinten und so dauerte es ca 15 Sekunden bis wir dran waren und die Startlinie überquerten.
Vor dem Lauf hatten Hans vorgeschlagen die Strecke mal abzufahren, damit ich wisse was auf mich zukommt. Das war dann 2,5km schön gleichmäßig hoch, dann langer Anstieg ein bisschen steiler und dann ab Neunkirchen geht es dann richtig los.
Ich war also gewarnt.
So lief ich dieses mal eher gebremst los, lief so, dass ich noch schön gleichmäßig atmen konnte. Einige liefen vorbei- ich sah´s gelassen Hier laufen so viele Asse mit (u.a. die deutschen Meister im Berglauf), da muss man damit rechnen.
Erster Kilometer in 5:05- ein bisschen zu schnell, schließlich geht es ja Berg hoch. Zweiter Kilometer in 5:13- schon besser und ich fühlte mich gut. Auch der dritte Kilometer mit dem ersten ernsthaften Anstieg konnte ich mit 5:16 laufen sowie auch den vierten Kilometer.
Ich horchte in mich hinein und merkte- hoppla das läuft, du machst alles richtig! Schon fielen viele zurück die anfangs an mir vorbei zogen- und wie schwer die schnauften! Im Ort Neunkirchen ging es dann richtig los. Die Zuschauer am Wegesrand applaudierten, feuerten an- das machte Laune. Immer mehr konnte ich überholen, ohne an meine Grenzen gehen zu müssen, trotz des nun heftigen Anstieges. Das macht Laune!!!!!
Kilomter 5 in 5:33 war immer noch gut. Ich atmete schön gleichmäßig, achtete weiter darauf nicht zu überpacen und - überholte.
Kilometer 6, nun doch langsamer mit 6:05. Aber auch schwerer. Ich wusste aber, leichter würde es nicht mehr werden- auf der anderen Seite war es auch nicht mehr soweit. Der Regen hatte fast aufgehört und der Wind war eigentlich am Berg auch kein Problem, wir hatten warm genug. Zum Glück hatte ich noch vor dem Stra die Jacke ausgezogen.
Kilometer 7 kam und es kamen auch mehr Höhenmeter. Zum Glück aber nicht so eine Wand, also ein so steiles Stück dass man meint man komme nie da hoch.
Vor mir noch eine Gruppe. Mmmhh.. mal sehen könnte noch reichen, aber...nicht zu schnell dran gehen sonst ist gleich vorbei mit dem Erfolgserlebnis und ich muss gehen. So kam ich Meter um Meter ran. Kilometer 8 -6:04. Noch 200 verdammte Meter die nun richtig steil wurden. Wenn nicht jetzt- wann dann sagte ich mir und zog vorbei, hielt mein Tempo, überholte noch ein Läufer und war im Ziel. Die letzten 2-300 Meter im 5:11 Schnitt- hey, hätte ich nicht gedacht.
Meine Zeit für die 8200m mit 342 Höhenmeter betrug Handgemessene 44:46 oder ein Schnitt von 5:29/km.
Ich war heute ehrlich überrascht, hatte mit mehr Problemen gerechnet, aber im Moment läuft es wirklich gut. Erstaunlich auch wie schnell man sich oben erholt, ich glaube das ist das besondere an den Bergläufen- im Ziel ist man kaputt aber 2 Minuten später geht es einem wieder gut.
Bilder gibt es erst evtl. Morgen, da ich im Moment mit Windows 7 online bin und noch keine Bildbearbeitung dabei habe. Und so sind sie einfach zu groß. Und während des Laufes habe ich soweiso nicht fotografiert ;-)

Höhenprofil:
Morgen geht es dann wieder raus- zusammen mit Pia und evtl. Hans der schon heute mit mir lief-trotz eines Schnupfens. Aber jetzt erst mal auf den Geburtstag und Kalorien bunkern ;-)
Und was macht man nächste Woche ? Richtig ein anderer Berglauf!
Dann aber geht es auf den Kalmit ! Bei 8,1 km erwarten uns 505 Höhenmeter- man gönnt sich ja sonst nichts :-)


Hier ein Link zum heutigen Lauf, auf dme die Strecke schön zu sehen ist:

Klick!

8 Kommentare:

Hannes hat gesagt…

... und ich bin überrascht, dass man so einen Berg überhaupt hoch laufen kann *lach*

Glückwunsch zum tollen Berglauf.

Blumenmond hat gesagt…

Hannes, da schließ ich mich an. Nach 200 Metern wäre ich gestorben. Aber der Herr PWL hat ja Übung und die macht ja bekanntlich den Läufer ähmmm Meister.

Pienznaeschen hat gesagt…

Schließe mich ebenfalls Hannes an *ehergedrücktnurlach*

Klasse und das Gefühl das es gerade richtig gut läuft, genieße das auch ja richtig, das hast Du Dir verdient! :)

Impi hat gesagt…

meinen Glückwunsch Martin und Deinem Kollegen Hans,....tolle Leistung.
Wir sehen uns in Maikammer. Ich hoffe in 50 Minuten oben zu sein.

Evchen hat gesagt…

Berge machen mir echt Angst und daß Du so lapidar darüber berichtest, macht mir noch mehr Angst. ;-)

Viel Spaß dann heute. :-) *wink*

Martin hat gesagt…

@Hannes:
Das ist einfach Gewöhnungssache, glaube ich. Allerdings wenn man sieht, dass der erste nicht mal 30 Minuten gebraucht hat ist das schon ein Hammer.
@Blumenmond:
Zum Meister werde ich es wohl nie bringen "lach" aber ich bin auch so zufrieden
@Pienznäschen:
Das kannst du aber glauben! Schöne Erlebnisse sollte man so lange wie möglich genießen.
@Impi:
Wow 50 Minuten sind mal eine Ansage! Wir sehen uns dort, oder ?
@Evchen:
Da braucht man keine Angst zu haben. Einfach nicht zu weit nach vorne blicken (kann deprimieren)und ein Fuß vor den anderen setzen.

michi hat gesagt…

Krass das Profil. Da sieht man dann auch, Deine/Eure Runden im Pfälzerwald machen sich bei sowas echt bezahlt. Die Beine haben einfach mehr Kraft. Vermutlich ist Deine Atmung bei sowas auch schwer, oder? Aber ich vermute durchaus daran gewöhnt, so dass sie länger durchhält als bei jemandem, der keine Hügel- oder Bergläufe im Training absolviert.
Wahnsinn, Du bist wirklich gut drauf!

Martin hat gesagt…

@Michi:
Natürlich atme ich schwerer, das wäre ja mal was so easy going da rauf zu maschieren ;-)
Aber ich achtete total darauf meinen Atemrhtmus zu behalten und das hat geholfen nicht zu schnell los zu laufen. Und gewöhnung ist wirklich das A und O beim Berglauf. Die Muskulatur und die Kraftausdauer steigern sich eben nur langsam und mit reichlich Training