Montag, 23. November 2009

Auf Spurensuche nach den Pfälzerwald-Indianern

Eigentlich, ja eigentlich sollte es ja ein ganz entspannter gemütlicher Sonntagmorgenlauf geben. Wenn möglich auch nur schön eben oder bergab. Wetter war ja noch gut gemeldet, erst gegen Mittag sollte es ungemütlich werden. Irgendwie haben die da aber was verwechselt, denn es blies ein starker Wind, es war kühl und es regnete.
Liefen wir zuerst über freies Feld wo der Wind so richtig schön durch die Klamotten pfiff, kamen wir nach ein paar Kilometer endlich ins Tal wo es weit aus ruhiger war. Unser Ziel : Die Weihermühle bei Wallhalben, eine historische Mühle aus dem Jahre 1450 die aber heute zur Gastronomie genutzt wurde. Tags zuvor trat hier auch Max Mutzke bei einem Openair auf, aber als wir dort morgens ankamen standen nur noch die Absperrungen rum. Früher blieben wenigstens ein paar Festivalbesucher liegen, heute fahren alle mit dem Bus nach Hause. Wo ist das Woodstockfeeling ? Alles Weicheier!
Aber zurück, noch waren wir noch nicht da. Nach einem Stück entlang der Straße bogen wie auf den Mühlenwanderweg ab. Der Boden war natürlich nass und teilweise matschig und ebenso natürlich hatte ich meine weisen Adistar angezogen. Jedenfalls waren sie anfangs weis.
Einige Stätten sind schon verwildert, aber andere Mühlen dort sind noch sehr gut erhalten.
Doch plötzlich- was war das ? Seltsame Zeichen an den Bäumen? Mir war sofort klar: Das waren Pfalzindianer! Es gibt nur noch ganz wenige und zu Gesicht bekommt man sie nie ! Man vermutet, dass sie keine Weibchen haben und deswegen vor lauter Scham sich tagsüber verstecken. Sie sind akut vom Aussterben bedroht! Aber ihre Zeichen waren deutlich zu sehen:
Wir verfolgten ihre Spur, konnten aber doch nicht vermeiden, dass wir zwei bleichgesichtige Frauen nach dem Weg fragen mussten. Peinlich, peinlich!
Aber dann waren wir ihnen wieder auf den Fersen, sahen weitere Zeichen:
Was sollten sie bedeuten? Ein Afrikaner, eine Rothaut und ein Chinese laufen über eine Brücke?
Hier überquerten sie wohl den Bach: Erstaunlich iher Baukunst!
Nach vielen langen Kilometern voller Gefahren und Entbehrungen sahen wir das :
Scheinbar fand hier nachts ein Gelage statt - nun aber waren nur noch ihre Marterpfähle zu sehen. Wieder hatten wir sie verpasst. Was aber seltsam war : Die Pfähle standen genau dort wo am Abend zuvor eben dieser Max Mutzke aufgetreten war. Sollte die Indianer etwa ihn gemartert haben ? Hat sein Gesang ihre Ohren erzürnt? Wer weiß?
Wir jedenfalls liefen weiter, nun über den Wasserlehrpfad bis wir zum sogenannten "Kessel " kamen. Es ist dies eine Art Klamm in der zwei Bäche mit jeweils einem kleinen Wasserfall hineinstürzen. Im Frühjahr nach der Schmelze wirklich beeindruckend und im Sommer herrlich kühl, waren nun die Fluten eher spärlich und es war sowieso kühl genug. Aber ich hatte die Möglichkeit die Videofunktion meines Handy zu testen und machte ein kleines Filmchen:


Auch ein paar Bilder machte ich gleich mit:
Nach einer kurzen Klettertour kehrten wir dem Ort den Rücken und ohne noch auf weitere Indianerspuren zu finden. Aber dafür sahen wir dieses Schild :
Ja sagt mal wo kommen wir den hin? Jetzt sollen wir 30km laufen- der Kinder wegen ? Reichen unsere reichlich 16km denn heute nicht mehr aus ? Nun werden wir sogar noch mitten im Wald gehetzt! Aber nicht mit uns! Nach 16,4 km im 5:26er Schnitt reichte es uns heute. Indianer hin- Kinder her. Pfft, wäre ja noch schöner!

8 Kommentare:

Pienznaeschen hat gesagt…

Den Indianern auf der Spur ... spannend und vielleicht bekommst Du ja irgendwann mal einen vor die Linse ;)
Die Qualität Deiner Handy-Fotos begeistert mich!

Evchen hat gesagt…

*kringel* Genialer Bericht von Dir, Martin! *immernochglux*

*wowowoowowowowowowo*

Ursula hat gesagt…

Martin der Spurenleser...aber mal ehrlich, die paar Kilometer hättest Du doch wegen der Kinder noch dranhängen können ;-)
Dein Handy macht wirklich tolle Fotos

Martin hat gesagt…

@Pienznäschen:
Danke, bin bis jetzt auch sehr zufrieden damit. Aber ob ich die noch einmal erwische?
@Evchen:
Welcher Stamm ? Nicht das ich das Kriegsbeil ausgraben muss!
@Ursula:
Wäre ich nicht tags zuvor den Berg rauf gerannt- dann vielleicht, aber nur vielleicht :-)

michi hat gesagt…

Die 30 km ... tse ... zumal .. das auf dem Schild sind Indianerkinder, verkleidet, damit nicht jeder sie ausfindig machen kann.
Die Vor- und Nachnamen der Indianer fangen übrigens alle mit V an ;-))

Martin hat gesagt…

@Michi :
meinst du ? Also etwa :
VickMedinite oder VickyLeandros bzw. Vichy ??
Könnte was dran sein...

Evchen hat gesagt…

Na, Monster. Was sonst? Und, raucht`s jetzt? ;-)

PADRE hat gesagt…

Hallo Martin,
Dein Bericht hat mich (wie schon so oft, wenn ich Deinen Blog lese) begeistert. Dein Handy ebenfalls. Ich selbst finde es für mich auch schön, einen (besonderen)Lauf noch ein wenig nach zu bearbeiten/nach zu erleben.
Liebe Grüße von der Bergstraße
Fritz-Norbert