Dienstag, 22. März 2011

Still !

Du gehst raus, lässt die Arbeit hinter dir quälst dich 10 Minuten durch die Stadt und du bis da wo du sein willst. Der Stress fällt von dir ab, die Geräusche der Stadt verlieren sich irgendwo hinter dir. Du läufst los, noch sind die Beine ungelenk, die Schritte gezwungen, doch sobald du in den ersten kleinen Pfad erblickst, dort rechts einbiegst ist sie da : Die Stille
Wir folgen dem Pfad, er windet sich scheinbar unentschlossen ins Tal. Nichts ist zu hören außer unseren Atmen und den gedämpften Auftreten der Füße. Der Boden ist teils dick mit Tannennadeln belegt, es ist ein Laufen auf Watte. Irgendwie ist man bedacht dieses Stilleben nicht zu zerstören durch Worte,Taten oder Missachtung.
Die Stille ist so laut wie sie nur sein kann. Kein Vogel ist zu hören, kein Wind zu spüren, nichts regt sich-irgendwie seltsam und doch kaum 3km von der lärmenden Außenwelt entfernt.

Wir laufen weiter nun wieder bergauf, wieder auf schmalem Pfad
kommen aus dem Schatten langsam wieder ins Licht das uns oben erwartet
doch können wir nicht oben bleiben kehren wieder bergab in ein weiteres Seitental
Auf der einen Seite am dicht bewachsenen Berghang entlang
während gegenüber jungen Tannen zwischen alten Stämmen versuchen ihr Licht zu bekommen.
Im Eisweiher spiegelt sich die Sonne
und ein Entenpärchen genießt die Abendsonne , scheinbar unberührt.
Für uns folgt wieder der Aufstieg, den wir schon so oft gelaufen sind, das erste Bergaufstück des Pfälzerwald Marathon. Heute kein Problem mehr, doch früher oft eine Einladung zum Gehen die man nicht ausschlug.
Wir erweitern um eine kleine Runde oben auf dem Hügel und beenden unseren Lauf, kommen wieder zurück in die laute Welt, doch dieses mal entspannt mit einem inneren Lächeln.
10km, 250 Höhenmeter

16 Kommentare:

Anett hat gesagt…

Ja, ich liebe diese Stille auch. Und ich möchte niemals mehr auf das Laufen im Wald verzichten und empfinde es als Luxus pur, in nur wenigen Schritten dort zu sein.

Martin hat gesagt…

Dem kann ich nichts hinzufügen ;-)

Angelika hat gesagt…

DAS - was Du hier so toll beschreibst - ist genau DAS - warum ich laufe..... Leider haben wir hier aber nicht diesen tollen Wald

Anonym hat gesagt…

Stille, Stille, ist es nicht das, was wir suchen, ich rieche den Wald, höre nichts, ab und zu ein Knacken, einen Vogel zwitschern, den eigenen Atem, sonst nichts.

Natur pur, ich freue mich auf meinen Lauf, gleich in den Wald, ans Meer, dieses Mal ohne Hügel - leider, aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben.

Weiterhin viel Freude bei deiner gründlichen Vorbereitung auf den Rennsteig, dort gibt es auch knackige Anstiege !!

RolandGLA hat gesagt…

Die Stille ist oft herrlich.....aber nicht immer, denn schon hinter der nächsten Ecke macht es klock-klock-klock und die Stockterroristen tauchen in 3er oder 4er-Reihe vor einen auf :-)
Es gibt aber auch einige, die mögen die Stille gar nicht. Das sind die Rentner, die mit dem Fahrrad durch den Wald fahren und vorne am Geländer ein Fahrrad-Radio haben :-)
Ich liebe die stillen Läufe, Samstag früh morgens, wenn alle noch im Bett liegen und nur vereinzelte Läufer, genau wie ich, den Tagesaufgang genießen wollen.

Ariana hat gesagt…

Ich finde es schön, wie Du auch ohne Messungen merkst, dass Du Fortschritte machst und es immer leichter geht :-) Und sowohl die Bilder als auch deine Beschreibung haben etwas meditatives - nicht umsonst gibt es Leute, die Laufen als Meditation bezeichnen :-)

Martin hat gesagt…

Ich krieg die Krise !!!!!!
Habe brav jeden Kommentar beantwort, schön ausführlich und dann :
Wir konnten ihre Anforderung leider nicht benatworten!


Danke Blogspot, danke !!!

Laufhannes hat gesagt…

Keinen Vogel konntest du hören? Ist das schon die Hörschwäche im Alter? *duck*

Martin hat gesagt…

So jetzt aber im Einzelnen:
@Amgelika:
Ich würde gerne den Wald mit dir und anderen teilen-ist ja groß genug ;-)

Martin hat gesagt…

@Ultraistgut:
Gerade wenn man in lauter Umgebung arbeitet wie ich (große Halle, große Maschinen)weiß man diese Ruhe doch sehr zu schätzen. Und wir haben zwar genug Hügel aber dafür kein bisschen Meer hier in der Nähe ;-)

Martin hat gesagt…

@RolangGLA :
Dort wo wir meistens Laufen sind zum Glück kaum Walker oder Stockenten. Dazu ist es zu schmal, zu uneben, zu steil und überhaupt ;-)Ab und zu laufe ich auch mal mit Musik, dann aber wenn ich auf der Landstraße oder Radweg laufe.Und leider schaffe ic hes nicht sonntags so früh aus dem bett zu krabbeln, 9 Uhr als Treffpunkt-Zeit ist schon sehr früh ;-)

Martin hat gesagt…

@Ariana:
Laufen hat sehr wohl was mit Medidation zu tun. Vielleicht nicht bei jedem Lauf, aber gerade bei denen die man ohne Hetze und in schöner Umgebung läuft. Die Fortschritte stellt man am berg relativ leicht fest-kommst du laufend hoch ist es gut, musst du gehen-darf es noch ein bisschen Training sein ;-)Wobei nicht jeder steile Abschnitt muss man unbedingt laufen.

Martin hat gesagt…

@Laufhannes :
Du bist zwar schneller, aber ich bin schwerer und gemeiner! Also pass auf was du sagst, ansonsten würde ich an deiner Stelle sehr genau auf meinen Weg vor mir schauen-nicht das da auf einmal eine Fallgrube ist :-)
Nein ich höre noch sehr gut!!!!!! -meistens jedenfalls ;-)

Pienznaeschen hat gesagt…

Stille kann so bedrückend sein, Still kann aber auch so befreiend und heilsam sein ... ich weiß was Du meinst, ich kenne das auch und bin froh drum.

Manche Berge sind irgendwann keine Berge mehr, gell?

Martin hat gesagt…

So würde ich es nicht sagen. Es sind immer noch Berge-aber eben nur noch Berge und keine Ungetüme. So wie Yogi einmal sagte :
Das beste am Ultralauf ist, dass danach ein Marathon eben nur noch ein Maratjon ist.
Ich wünsche dir viele stille Stunden die du für dich genießen kannst!

Christine hat gesagt…

Im Leben. Danke für diesen Artikel.