Sonntag, 1. August 2010

Udo Bölts Lauf - Ernüchterung - und Physik contra Flammkuchen :

Die Physik lässt sich nicht verbiegen. Da kannst du machen was du willst. Wer abends mit Flammkuchen gefüttert wird darf sich nicht wundern wenn die Waage am nächsten Tag vorm Lauf wieder 80,5kg anzeigt. Wer die Woche über wenig läuft darf sich genauso wenig wundern wenn er dann beim Wettkampf Probleme bekommt. Tue ich auch nicht. Aber das Leben genießen hat auch seine guten Seiten. Gestern verbrachten wir einen wunderbaren Abend bei Familie Pertsch. Hans hatte uns zum Flammkuchenessen eingeladen- und das vor einem 10km Lauf am nächsten Morgen! Und es hat sooooo gut geschmeckt, dass ich heute mindestens 50km laufen müssen hätte um die frisch gefüllten Fettzellen zu entleeren. Aber nicht nur mir hat es gemundet wie man ganz deutlich auf diesem Bild sehen kann. Der Hund ist heißt übrigens Mirka und ihm schmecken die Flammkuchen ebenso wie seinem Herrchen dahinter. Wie sagt man so schön auf pfälzisch: Wie de Herr so es G´scherr! (Übersetzt etwa : Wie der Herr so sein Geschirr, hier nun eben eher sein Hund ) Allerdings bekam Hans auch ohne Betteln sein Stück ab. Die Haltung ist irgendwie ähnlich, oder :-)
Ätsch zu spät bemerkt!
Zum Glück war ich der einzige der eine Kamera dabei hatte ;-)
Nun aber zu dem Lauf heute. Ich wusste von Hans er wäre wellig. Nun er war es auch, wenn auch mehr auf den ersten 5km, dafür aber richtig anstrengend! Sah dann so aus :
Allerdings wussten wir das vor dem Start noch nicht so genau, doch die 26° die es schon beim Start hatte ließ mich meine geplante Endzeit von unter 45 Minuten überdenken. Dazu die Gravitation die an meinem Gewicht zerrte, sowie die eher schlechte Vorbereitung- das würde heute nicht reichen. Pia ging da lockerer an. Den Forerunner auf 60 Minuten eingestellt steckte sie ihr Ziel von vorneherein höher. Wir liefen uns auf der Strecke kurz ein um zu wissen was auf uns zu kam und der Schweiß lief schon in Strömen. Zum Glück war größtenteils die Sonne verdeckt, aber warm ist eben warm. Noch schnell ein paar Bildchen gemacht :
Der Zieleinlauf, vor dem Lauf:
Auch Schotten liefen heute mit:
und wir gingen langsam zum Start. Pia weiter hinten- ich weiter vorne. Schon kurz nach dem Startschuss konnte ich frei laufen und auch das Tempo war trotz bergauf ok 4:24 für den ersten Km sorgten für leichte Hoffnung, doch schon der zweite war mit 4:37 zu langsam. Als dann der dritte Kilometer vorbei war wusste ich- das wird nix! Über 5 Minuten habe ich dafür gebraucht und auch die nächsten mit 4:46 und 4:45 waren eher mäßig. Aber was sich hinter diesen Zeiten verbirgt ist- Kampf! Von wegen leichtes Laufen bergauf! Wie Betonklötze fühlten sich meine Beine an. Wir liefen zwar mittlerweile auf einem kühleren schattigen Radweg aber der hate es in sich. Ständig hoch und wieder runter kosteten Kraft und ich konnte bergauf fast nicht überholen- die Kilos waren nun deutlich zu spüren! Nach 5 km waren schon 23:30 rum- Na super ;-(
das einzige was mich hoffen lies, war die Aussage von Läufern, dass der Rückweg leichter wäre. Zwar immer noch hügelig aber längst nicht mehr so wie anfangs. Dazu noch nun auf der Landstraße also guter Belag und viel Platz. Und es lief besser, viel besser. Ich fühlte mich endlich gut, hatte mich eingelaufen, fand mein Tempo, meinen Rhythmus. Km 6 noch in 4:44 wurde es nun schneller. Vor mir ca. 50m weg eine ganze Gruppe denen ich aber nicht näher kam, nur einer viel zurück und ich kam näher. Km 7 nun in 4:36- ich kam langsam in Fahrt, Km 8 in 4:20 -mein schnellster Kilometer und ich hatte den Läufer eingeholt- die anderen waren immer noch 50m weg, das würde nichts mehr werden. Nach 9km kamen wir wieder nach Heltersberg zurück und vor mir ein weiterer Läufer in Schlagweite. 4:33- wieder etwas langsamer, doch ich konnte ihn überholen und konnte den Abstand vergrößern. Noch 500m. Ich sah kurz nach hinten -keine Gefahr, ich sah nach vorne- außer Reichweite, also kein Endspurt aber dafür sauber laufen ohne an die absolute Grenze zu kommen. das Ziel kam in Sichtweite und in 46:13 (handgestoppt) kam ich dort an, den letzten Kilometer wieder in 4:24 laufend. Zufrieden war ich wahrlich nicht, zu viele Körner am Anfang gelassen, hatte zu viel kämpfen müssen, aber so ist das mit dem Laufen eben mal.
Ich erholte mich kurz- und- da war doch noch was, ach ja Pia war noch da! Also zurück zur Strecke, ca. 100m vorm Ziel. Ich rechnete mit einer Zeit über einer Stunde, eben bedingt durch die hohen Temperaturen und der Strecke, dazu noch, dass sie eben nicht "volle Pulle" laufen wollte. Und dann kommen die schönen Moment beim Laufen .Sie kam früher. Und dazu noch relativ entspannt :-)
So kann man ins Ziel kommen und dazu noch die Zeit mit ca: 56:30 !
Sie berichtete danach, dass die ersten Kilometer hart waren, aber, im Gegensatz zu mir, an den Steigungen immer Läuferinnen überholen konnte. Und bei den letzten Kilometern lief es dann richtig gut! Seht selbst

mein Splitt sah so aus:
Ich bin mal gespannt, was sie nächste Woche bei unserem Duo laufen wird.
Aber noch war der Tag nicht vorbei, denn auf der Heimfahrt hatte Pia die Idee noch ein bisschen auszulaufen- dem ich natürlich gerne zustimmte. Und es war der schönere Lauf heute. Eine schöner, wenn auch geteerter Weg, die Natur um uns herum und kein Zeitdruck:
Und auch von dieser Seite ein schöner Anblick :-)
Nach 4km beendeten wir und ich hatte richtig Hunger- Pia nun übrigens auch ;-)
Zu Hause wurde nun die Kücke gestürmt. Ich mit französischen Baguette, Pia mit Obstsalat.
Sie sah übrigens nach diesen 14km immer noch so aus, als ob sie gar nicht gelaufen wäre.


Dann wurde dann relaxt ! Auf der, nun fertigen, Terrasse lümmelten wir den Nachmittag rum, lasen, genossen das Wetter und heute Abend gab es noch ein leckeres (bzw. zwei leckere für mich) Steaks machten den Tag dann doch noch perfekt.
Übrigens hat mich heute der Hafer gestochen! Denn ich habe einem mir gut bekannten Läuferehepaar zugessagt sie bei dem Ablaufen des gesamten(!) Pfälzerwald Marathon in zwei Wochen zu begleiten. Was hat mich denn da geritten??? Seit einem halben Jahr keien Läufe über 25 km und dann ein Marathon im Training? Es muss wohl die Sonne heuet gewesen sein.

9 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Läuft da im Moment im Fernsehen nicht eine Werbung: "Zuerst kommt das Essen, und dann der Sport!"

Luller-Lergi hat gesagt…

Vielleicht muss man nur mal loslassen können. Nicht mehr oder weniger ans Laufen und Abnehmen denke.Könnte das eine Möglichkeit?

Ein wenig verrückt bist edu schön oder so einen Marathon laufe ich jedenfalls nicht mal eben soooooo.

Anne hat gesagt…

Willkommen im Klub der vollgefr*** Hitzelauf-Versager! Ich fühl mich gleich nicht mehr ganz so allein. ;-)

Aber seien wir ehrlich: Welcher Genussmensch wird einen von Freundeshand (!) selbstgemachten (!!) Flammkuchen (!!!) verschmähen, nur um tags darauf bei irgendeinem komischen Wettkampf eine schnelle 10er-Zeit zu laufen? Man muss einfach Prioritäten setzen, behaupte ich!

Und das mit dem "mal so eben Marathon" wird schon ... irgendwie ... viel Erfolg und gute Beine dafür!

lizzy hat gesagt…

Aber Flammkuchen ist doch eigentlich gar nicht sooo gehaltvoll ... außer natürlich, man verputzt mehrere Bleche alleine ;) Aber er wird auch nix dagegen haben, als Sündenbock dienen zu dürfen *s*

Sollt' ich auch mal wieder welchen backen - hätt' ich auch gleich wieder ne Ausrede :-D

Pienznaeschen hat gesagt…

Unterm Strich liest sich das dann doch nah einem ziemlich perfekten Sonntag (auch wenn der Lauf nicht ganz optimal war - das davor und das danach ware es und das entschädigt!). Ihr macht es genau richtig, es schaut herrlich bei Euch aus und ihr zwei beide passt perfekt in die wunderschöne Landscaft rein.

Martin hat gesagt…

@Hans:
Bei mir heißt es aber : Zuerst das Essen dann der Sport, dann wieder essen :-)
@Luller-Lergi:
Das ist es ja eben !Ich bin seit Januar nicht mehr so weit gelaufen, dazu noch die Höhenmeter- ich bin mal gespannt. Und...bei jedem Essen, denke ich nicht ans Abnehmen :-)
@Anne:
Gibt es vielleicht schon ein Vereinslogo für uns ? Etwa so einen dicken Läufer der durch die Wüste krabbelt ?
Und für mich war es klar, dass Flammkuchen absolut Priorität genießen.
@Lizzy:
Der Flammhuchen wird bei uns wenn er fertig ist immer einfach auf den Tisch gestellt- und jeder greift zu. Da hat man keine direkte Möglichkeit zu sagen wie viel man gefuttert hat. Und da sich das ganze über Stunden hinzieht, kommt da ganz schön was zusammen.
Und ja- back mal ein paar, als Sündenböcke perfekt!
@Pienznäschen:
Man muss eben das beste daraus erkennen und mitnehmen. Wer weiß wie es das nächste Mal wird. Und es macht einfach Spaß wenn man zu zweit so ein Hobby betreiben kann.

Jörg hat gesagt…

DAs Leben ist schon hart, wenn man sich irgendwie zwischen Essen und Laufen entscheiden muß. Doch laufen wir nicht auch irgendwie um ohne schlechtes Gewissen zu essen?

Jörg

Martin hat gesagt…

@Jörg:
Da hast du Recht! Also laufen wir einfach weiter und futtern ein bisschen dabei. Beides macht Spaß!

melanie hat gesagt…

Hallo,
ich finde Ihr seid ein süsses Paar und habt genauso das Glück zusammen dieses Hobby teilen zu können.

Viel Spass weiterhin
Melanie