Mittwoch, 29. Juli 2009

Kurzurlub - Marathon inklusive

Wir sind wieder zurück. Erholt und bereit zu neuen Taten.Ich habe diesen Bericht schon letzten Sonntag, nach dem Marathon angefangen, mangels W-Lan aber nicht online stellen können. Da in diesen wenigen Tagen so viel passiert war, werde ich ihn in zwei Teilen online stellen.Hier nun der erste Teil. Bilder werden morgen nachgereicht, habe da so ein paar hundert gemacht ;-)


1.Tag. Anreisehorror und Blick auf „Kini“


Natürlich kamen wir später von zu Hause weg als geplant. Ist jetzt ja nichts wirklich neues, aber da wir genügend Zeit hatten war dies auch nicht schlimm. Ggegen 7:30 Uhr nun fuhren wir los. Die ersten 200km waren auch ohne Probleme. Zwar relativ viel Verkehr und auch ab und zu Regengüsse, aber wir kamen gut durch - bis ca. 50km vor Ulm, da begann der Horror!

Nichts ging mehr, d.h. außer kurz los fahren und gleich wieder anhalten. Eben Stopp and Go, wobei Stopp überwiegte. Nach 2 Stunden hatten wir die Nase voll. Wir waren immer noch vor Ulm, als plötzlich rechts ein kleiner Weg mit einem „Einfahrt verboten “- Schild auftauchte. Der vor mir fuhr rein, der hinter mir auch- und wir nach. Schnell Tom-Tom umprogrammiert und über Landstraßen nach Ulm. Keine Viertelstunde später waren wir da. Dieser Weg htte ruhig früher kommen könnnen !

Jetzt ging es auf die A7 Richtung Kempten. Lief wunderbar –bis zum nächsten Stau. Nach einer gefühlten Ewigkeit, waren wir dann auch da durch und hörten im Radio „Blockabfertigung an der Grenze zu Österreich, Rückstau 7km!“

Genau in diesem Moment rief Peter an und gab uns einen Tipp wie man ihn umfahren kann. Ist ein netter Kerl.

Nach über 6,5 Stunden hatten wir unser Ziel in, Füssen, erreicht. Wir fuhren direkt zur Startnummerausgabe. Schön klein und übersichtlich bot sich alles da. Ein Zelt, ein paar Stände, viele Sitzgelegenheiten- genügt vollkommen. Eine Überraschung gab es bei der Übergabe der Unterlagen, ich bekam nämlich nicht nur ein schönes Funktions-T-shirt sondern zwei ! Somit war Pia dann auch versorgt.

Anschließend fuhren wir zum unserem Hotel nach Hohen-Schwangau, gerade mal 5km entfernt. Wir hatten wirklich ein sehr günstiges Angebot und so waren unsere Erwartungen nicht zu groß. Umso mehr waren wir erstaunt als wir dort ankamen und unsere Zimmer bekamen. Wir waren direkt unter Schloss Neuschwanstein und konnten aus unserem Fenster und von unsere Terrasse direkt hinauf sehen. Schon beiendruckend. Ansonsten wae das Zimmer zwar einfach aber geräumig. Nur dass wir kein offenes W- Lan haben störte ein bisschen.

Abends dann trafen wir uns dann mit Peter und Anke und fuhren in ein schickes italienisches Restaurant, von dem wir einen herrlichen Blick auf den Hopfensee hatten, vor allem auch weil wir nun herrliches Wetter hatten! Wir aßen sehr gut, haben uns wunderbar unterhalten und beschlossen dass wir, also Peter und ich den Marathon gemeinsam laufen wollten. Zeitvorgabe- na ja so irgendetwas um 4 Stunden. Das wäre ja mal was neues- ein ruhiger Marathon, ohne Hetz, ohne Stress. Sollte ich das hinkriegen?


Tag2- Marathon light


Peter holte mich um 6:45 Uhr ab. Pia und Anke konnten noch schlafen uns würden uns erst sehr viel später bei km 37,5 an der Strecke sehen. Vor dem Start war alles sehr ruhig. Keine Hektik war zu spüren. Viele wollten diesen Lauf einfach genießen. Wie wir auch. Trotzdem hatte ich Bedenken schließlich bin ich in der Vorbereitung dieses mal sehr schlampig gewesen. Keine Tempoeinheit und nur sehr wenig lange Läufe davon nur 2 Stück bis an die 30km.Kurz wollte ich mich warmlaufen, da wurde ich von Peter mit dem Wort "Streber!"

wieder ruhig gestellt. Jetzt wolte ich mich einmal einlaufen! .Dann eben nicht, war eh schon recht mild.

Es gab keinen Startschuss sonder ein Startpfiff. Auch mal was neues. Nicht neu war es für mich, dass mal wieder die Sonne schien. Kein Wölkchen am Himmel war zu sehen, aber die Temperaturen mit ca. 16° wunderbar. Ich sag´s ja- ich und das Marathonwetter. Wir liefen schön locker los raus aus der Innenstadt. Die Pace lag so um die 5:30- 5:35, ganz so wie bei meinen langen Läufen vorher. Wir quatschten viel und lang, während andere eher schnauften. In welcher Reihenfolge wir um die Seen (Hopfensse, Forggensee, Schwanensee) liefen, kann ich gar nicht mehr genau sagen aber es war wirklich wunderschön!!!

Die Seen klar, die Wege abwechslungsreich, herrliche Ausblicke gab es fast überall, dazu wir beide gut gelaunt- so verflogen die ersten 21,1 km wie im Flug. Zeit 1:55 nochirgendwas. Meine mit Sicherheit langsamste Zeit seit meinem ersten Marathon. Aber das war mir wirklich so was von egal! Es lief gemütlich weiter, wir quatschten immer noch, die Kilometer kamen und wir überholten eigentlich nur. Während andere zurückfielen liefen wir beide unser Tempo weiter. Wir tranken regelmäßig, ich aß Bananen –Peter schleckte Gel. Mir waren die Bananen lieber.

Kilometer 30 kam- keine Änderung. Tapp –Tapp, Plapper- Plapper immer weiter –immer noch keine große Anstrengung. Kilometer 35 : Was schon so weit ? Bei diesem Klometerstand war ich sonst schon so oft platt- heute nicht. Es machte einfach Spaß!. Nun verlangsamte Peter das Tempo ein bisschen auf ca. 5:50 oder so. Ich wollte ihn zwar noch ein bisschen ziehen, aber er lief nach seinem Puls, was auch richtig war. Wir kamen an unseren Frauen vorbei und dann bei bei km 40 kam ein kleiner Anstieg, eher eine Serpentine, aber nicht länger als vielleicht 2-300m. Wirklich kein Problem, Steigungen wie diese habe ich ja im Training genug. Noch mal bei km 41,5 ein bisschen hoch und der Rest lief bergab ins Ziel. Kurz vor dem Ziel hielt ich kurz an, denn ich hatte Peter verloren. Ich habe mich von der Euphorie mitreißen lassen und zu viel beschleunigt. So aber liefen wir gemeinsam ins Ziel. Für ihn wie für mich das erste Mal dass wir zusammen mit einem anderen den gesamten Marathon liefen. Ach ja die Zeit : 3:55:26 habe ich gemessen. Dies war für Peter auf dieser Strecke einen neue Bestzeit – und für mich war es einfach nur schön. Ich fühlte mich nicht kaputt, es tat nichts weh, ich musste mich nicht im Ziel hinsetzen. So erholsam kann also ein Marathon sein ? Er kann!

Nachdem wir uns im Ziel mit Kalorien und Getränken gestärkt hatten, ging es zurück zum Hotel. Wir verabschiedeten uns von Anke und Peter mit denen wir wirklich eine schöne Zeit verbrachten. Kurz geduscht, eine halbe Stunde ausgeruht und weiter ging es. Wir fuhren zurück nach Füssen beobachteten, dass immer noch Läufer unterwegs waren (nun war es richtig heiß!) ,schlenderten in das Veranstaltungszelt verbrauchten meinen Pasta-Gutschein, der nicht nur am Samstag Abend sondern das ganze Wochenende galt und waren so richtig relaxt. Wir spazierten in die herrliche Altstadt, saßen in einem Straßenkaffee, beobachteten das Treiben.

Auch den Rest des Tages verbrachten wir dort in Füssen inkl. eines sehr leckeren Abendessen und einem weiteren Rundgang durch die Stadt.
Für mich war die bedeutenste Erfahrung heute die, dass ich auch ohne große Vorbereitung einen Marathon laufen kann, sozusagen als Training. Und das beruhigt ein bisschen hinsichtlich meiner weiteren Ziele.

Morgen nun der nächste teil mit hoffentlich vielen Photos!

7 Kommentare:

Hase hat gesagt…

Wie schön, dass ihr so eine schöne Zeit hattet, Martin. Jetzt freue ich mich auf die Bilder. Schade, dass es mit unserem Treffen nicht geklappt hat, aber das holen wir dann in der Weihnachtszeit nach, ja?

Martin hat gesagt…

Ist auf jeden fall gaaaanz fest eingeplant!!!

Evchen hat gesagt…

Sonderbar, sonderbar.... Ich konnte den ganzen Tag Deinen Artikel nur über meinen Reader lesen. Hier auf Deiner Seite öffnete sich nur die Überschrift und wenn ich Deinen Artikel über meinen Reader öffnen wollte, hat er mich auf einen Übersetzer verlinkt. *lach*

So what, jetzt klappt es.

Ein schöner Bericht, danke Martin.
Bis auf die Anfahrt war doch alles prima und es scheint Dir für das eine Mal ja gut getan zu haben, daß Du gemütlich gelaufen bist. So wie ich Dich einschätze, wirst Du dafür den nächsten Marathon allerdings mit richtig Dampf laufen, hm? *hehe*

Martin hat gesagt…

Sehr seltsam, aber auch wenn ich den Artikel über AOL öffne, kommt auch nur die Überschrift. Über Firefox klappt alles. Keine Ahnung warum.
mit Dampf ? Warscheinlich, allerdings ist noch offen ob in Berlin oder Frankfurt. Einen werde ich ruhiger angehen lassen, einen mit PB-Versuch.

Gerd hat gesagt…

So möchte ich auch gerne meinen ersten Marathon absolvieren. Da kann man das ganze Rennen genießen.
Nur mit einer Zeit von unter 4h werde ich wohl nicht dienen können. ;-)
Ein schöner Bericht!

Pienznaeschen hat gesagt…

Lieber Martin,

Dein Marathon klingt beinahe unspektakulär, wäre das nicht diese Freund und die Tatsache das das Wort Marathon alleine bei mir schon einen wahnsinnigen Respekt erzeugt. Schön, einfach nur schön und ich bin gespannt auf den weiteren Bericht und freue mich auf die Fotos.

Hannes hat gesagt…

Das ist schon beeindruckend, wie entspannend scheinbar ein Marathon sein kann. Wenn die Anfahrt so kompliziert ist, dann läuft wenigstens der Marathon super. Lieber so als andersrum!