Sonntag, 8. März 2009

Flughafentransfer -und- lege dein Ziel immer auf einen Berg!

Kurz zur Vorgeschichte:
Es ist Freitagmorgen 6:20. Eigentlich sollte Töchterlein fertig geschniegelt und gestriegelt vor mir stehen, fertig zur Abfahrt zum Flughafen Zweibrücken, von dem sie bis Sonntag Abend nach Berlin fliegen sollte.
Nur -kein Töchterlein weit und breit. Kurzer Anruf und alles war klar: sie war noch bei ihrem Freund und hatte verschlafen. Das Ergebnis: Sie musste sich sehr beeilen und selbst zum Flughafen fahren und ihr Auto dort stehen lassen.So weit so gut.
Nun war Alisha in Berlin und ihr Auto in Zweibrücken. Da sollte es aber nicht bleiben, denn so ganz allein (unter hunderten anderen Autos)-nee das geht bei meinen Frauen nicht und außerdem, wollte sie am Sonntag abgeholt werden. Also wie das Auto holen. Hinfahren und abholen ? Nee kostet Benzin und Zeit. Hinlaufen? Ja könnte man machen! Sind nur ca. 20km und mal was anderes.
Das Wetter war gestern wirklich gut.Teilweise sonnig und ca. 6°. Überraschender Weise, wollte Pia mich und Hans (der bei solchen Ideen immer dabei ist) zumindest teilweise begleiten.
Wir stellten Pias Auto auf der Strecke so ab, dass etwa 12km für sie dabei raus kommen sollte. Auch startete sie früher und ca. 300m weiter, bzw. Hans und ich starteten ein bisschen später und 300m weiter zurück.
So konnten wir m Anfang ein bisschen schneller laufen und Pia hatte Zeit zum "Einlaufen".
Es dauerte ganze 4km bis wir sie wieder eingeholt hatten, obwohl wir mit 5:20/km nicht langsam waren. Aber wir schafften es und nun waren wir als Dreierbande unterwegs.
Ich achtete darauf, dass wir nicht viel schneller als 7min/km liefen um ihr den langen Lauf zu ermöglichen.
Die Strecke auf der sie und begleitete, verlief zum größten Teil auf Asphalt und fast eben. Nur eines störte : Der Gegenwind.
Für uns schweren Männer war es kein Problem und außerdem laufen wir ja auch schon länger.
Pia belastete das schon mehr. Also gab ich ab und zu Windschutz. Auf der Straße die wir liefen war kaum Verkehr, wie liefen ja auch natürlich auf einer Nebenstrecke.
Die Kilometer kamen und gingen und eben durch die kleine Gruppe war es für Pia auch kein Problem. Nur, es war ein bisschen länger als geplant für sie. Denn als wir an ihrem Auto vorbei kamen wollte sie noch ein weiter laufen, wenigstens einen Kilometer. Kein Problem und nach ca. einem weiteren Kilometer ging es zurück zum Auto. Jedenfalls teilweise, denn Hans entschloss sich langsam weiter zu laufen, während ich mit Pia zurück lief.
Ach war das herrlich auf einmal den Wind von hinten zu spüren! Angekommen sagte der FR glatte 13,5km mit einem Schnitt von 6:45, ihr bisher zweitlängster Lauf.

Normalerweise ist hier eine Wiese und kein See.


Nun musste ich Hans wieder einholen! Also Tempo erhöhen. Hans und ich wussten was uns am Ende erwartete: Ein langer steiler Anstieg.

Die letzten 8km:

Dort wollte Hans auf mich warten. Doch zuerst war es noch ca. 2,5 km flach und ich konnte auf 5:15/km erhöhen. Dann wurde es schwerer. Am Anfang stieg die Straße nur leicht an. Schön geschwungen führte sie langsam zum Flughafen hoch. Doch damit war es bald vorbei. Steil führte nun der Weg nach oben und oben- wartete Hans und machte Fotos!

In dem Moment hätte ich gerne getauscht. Der Anstieg hoch zum Flugplatz.


Obwohl er sich viel Zeit lies, hatte er doch einen guten Vorsprung.
Dann war es geschafft, der Berg erobert, über 100m Höhenunterschied lagen hinter uns. Nun ging es fast eben am Designer-Outlet Zweibrücken vorbei, bei dem wie immer die Hölle los war. Viele hunderte Autos standen nicht nur auf den Parkplätzen, sonder alles in der Nähe was nur auch ein bisschen geeignet schien, war zugeparkt. Da wird richtig Geld umgesetzt.
Noch ca. 3km und wir waren an Alishas Auto, genannt "Bobbelsche". Zum Glück passte der Ersatzschlüssel und der Lauf war hier beendet.
Wieder waren es nicht die erhofften 25km sondern nur knappe 22, aber der Anstieg am Schluss zählt doch doppelt, oder ?
Allerdings kosteten die 3 Stunden Kegeln die gestern Abend noch zu bewältigen waren, doch noch einiges an Kraft, so dass wir heute doch etwas geschlaucht sind. Hilft nichts, Gartenarbeit und Hausarbeit stehen an und müssen getätigt werden.

10 Kommentare:

Blumenmond hat gesagt…

Das ist ja generalstabsmässig durchgeplant gewesen. Jeder Nichtläufer würde Dich für die Aktion mal wieder für verrückt erklären. Wer kommt schon auf die Idee, geschätzte 25km zu laufen, um ein Auto abzuholen. Gut gemacht.

Martin hat gesagt…

Genau das haben wir uns auch gedacht. Wie verrückt kann man nur sein, aber was tut man nicht alles.
Ich glaube wir sind über 35km gefahren um dann die 40km Fahrt zu sparen :-)

Blumenmond hat gesagt…

So was ähnliches hatte ich schon gedacht, wollte aber nicht zu arg frotzeln. ;-)

Martin hat gesagt…

Kannst du aber ruhig, ich bin daran gewöhnt :-)

Hannes hat gesagt…

Das scheint doch mal wieder eine wunderbare Möglichkeit gewesen zu sein, das Nötige mit den Freuden des Lebens zu verbinden. Ich finde es immer schön, wenn man mal ein wenig auf die Umwelt achtet und das Benzin spart. Und wenn dann dabei noch eine schöne Laufstrecke herausspringt - wunderbar. So ein paar kleine Hügel schrecken dich doch nicht ab ;)

Unknown hat gesagt…

Das eingsparte Benzin hat "Kleinschummi" bei der Rückfahrt aus allen Rohren wieder rausgeblasen.

Martin hat gesagt…

@Hans: Hä? So langsam fahr ich normalerweise nie! Und wie denn auch mit einem 60 PS "Bobbelsche" ?

Anonym hat gesagt…

Klasse - so was ist einfach toll! Auch mal so einen Grund, ein Ziel haben für die Laufstrecke, gefällt mir gut.
Übrigens was den Wind anbelangt, geht es mir wie Pia: das strengt mich so enorm an, dass ich mir vorkomme, als würde ich zum ersten Mal laufen...so total kraftlos und das Atmen geht auch nicht wie normal - vor allem, wenn der Wind so direkt von vorne kommt (hatte ich gerade heute erst wieder..leider!)

Martin hat gesagt…

@Eva: Nun bei auch am Meer ist es glaube ich noch heftiger. Ein mal waren wir bisher an der Nordsee, vor vielen Jahren, und ich kann mich noch gut an eine Fahhradtour erinnern, die war teilweise schwerer als bei uns im Pfälzer Wald, so hat es dort geblasen! Und weit und breit kein Tal in das man "flüchten "konnte.

Anonym hat gesagt…

Also das bot sich doch förmlich an. Na gut, zumindest für die Läuferbande. Wahrscheinlich können die meisten Leser das nachvollziehen, das ging nur laufend mit Auto abstellen. Wie sonst???
Hört sich auch richtig gut an, vor allem die Strecke von Pia. Toll! Ich freue mich immer, von Ihr was Neues zu lesen.

Schöne Fotos mal wieder, ich finde der See steht der Landschaft zauberhaft gut, aaaaber, die steile Straße, neeee ;-))